Lossprechung der frisch gebackenen Gesellen aus und um Regensburg, Kelheim, Schwandorf durch Bauinnung Regensburg

 

 

Mit der Lossprechungsfeier der Bauinnung Regensburg endete für 28 Bauauszubildende erfolgreich eine 3-jährige Ausbildung zum Fliesenleger, Maurer, Betonbauer oder Zimmerer.

Weitere 15 Teilnehmer absolvierten zudem erfolgreich eine zweijährige Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter.

Innungsobermeister Johann Seidenschwand, Dr. Haber als Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz sowie Landrätin Tanja Schweiger gratulierten den jungen Handwerksgesellen und übergaben die Prüfungszeugnisse.

Johann Seidenschwand rief den jungen Bauabsolventen dabei in seiner Rede die Bedeutung des Bauhandwerks in Erinnerung: „Der Bau in Bayern ist überwiegend handwerksgeprägt und nicht wie andere Wirtschaftsbereiche industriegeprägt. 65 % der 13.000 bayerischen Baubetriebe sind Handwerksbetriebe. Das Bauhandwerk realisiert dabei starke 75 % der Gesamtproduktion am Bau, davon im Wohnungsbau fast 90 %. Das bayerische Bauhandwerk ist also in Anlehnung der Imagekampagne des Handwerks die Bauwirtschaftsmacht von nebenan.“

Das handwerklich geprägte Umfeld garantiere Facharbeitern am Bau auf Dauer sichere Arbeitsplätze, weil die marktwirtschaftlichen Risiken trotz eines bundesweiten Bauumsatzes von jährlich 112 Milliarden Euro bei 76.000 Baubetrieben auf sehr viele betriebliche Schultern verteilt sind.

Nicht außer Acht lassen sollten die jungen Handwerksgesellen auf Ihrer Lohnabrechnung laut Seidenschwand künftig neben den dort ausgewiesenen Stundenlöhnen die hohen tariflichen Zusatzleistungen wie tarifliche Altersvorsorge, zusätzliches Urlaubsgeld usw.: „Unter Einrechnung aller tariflichen Leistungen werden so aus beispielsweise 15 Euro Stundenlohn am Bau fast 18 Euro. Ein Unterscheid von fast 3 Euro in der Stunde oder 5.000 bis 6.000 Euro mehr im Jahr. Derart hohe tarifliche Lohnnebenleistungen haben bei weitem nicht alle Branchen zu bieten.“

Mit einer tariflichen Absicherung in der Rente mit bis zu 350 Euro monatlich zusätzlich zur gesetzlichen Rente als sogenannte Tarifrente Bau könnten die Berufseinsteiger einmal rechnen. Die Finanzierung der tariflichen Zusatzversorgung startet am Bau als einer der wenigen Branchen in Deutschland mit einer Sozialkasse (= SOKA-BAU) bereits zu Beginn der Ausbildung, so dass die Absicherung der Arbeitnehmer bis zum Alter bundesweit sichergestellt ist.

Beim Dank an die Baubetriebe für ihre oft jahrelange Bereitschaft zur Ausbildung stellte Seidenschwand die vorbildliche Ausbildungsleistung des Handwerks in den Mittelpunkt. Er rief in diesem Zusammenhang die mit 8 Prozent im Handwerk zu verzeichnende Ausbildungsquote in Erinnerung, die in Betrieben der Großindustrie nicht selten zum Teil lediglich bei weniger als einem Prozent liege.

Auch der langläufigen Fehlvorstellung, eine Bauausbildung könne man im Vorbeigehen erfolgreich absolvieren, trat Innungsobermeister Johann Seidenschwand entgegen: „In den 13 Stunden Prüfungszeit müssen Bauauszubildende, die eine Abschlussprüfung am Bau absolvieren, Einiges in Theorie und Praxis leisten. Geschenkt wird einem in 5 Stunden Theorieprüfung in 3 unterschiedlichen Fächern sowie 8 Stunden Praxisprüfung nichts. Umso höher sei die Leistung der 28 nun ins Berufsleben entlassenen Gesellen und 15 Hochbaufacharbeitern zu bewerten, denn schließlich haben diese ja alle die abgelegte Prüfung bestanden.“

An die besten Absolventen der Maurer wurden Förderpreise der Schlagmann-Edmüller Stiftung im Wert von je 500 Euro an die beiden Prüfungsbesten verliehen. Sie sollen nicht nur die aktuell gezeigten Leistungen der Auszubildenden honorieren, sondern auch vergegenwärtigen, dass gute Leistungen am Bau auch immer entsprechend gut bezahlt werden.