Wackersdorf. Vertreter dreier Vereine bzw. sozialer Initiativen freuten sich am Donnerstag jeweils über einen Förderscheck in Höhe von 2000 Euro. Die Belegschaft des BMW-Standortes Wackersdorf hatte im Herbst eine riesige, zweitägige Feier zum 30-jährigen Bestehen ihres Arbeitsplatzes organisiert und viel Arbeit darin investiert (wir berichteten). Diese Arbeit ließen sich die BMWler nicht auszahlen, sondern suchten gemeinsam drei wohltätige Organisationen aus der Region heraus, denen sie nun den Lohn ihrer Arbeit übergaben.

Der 19.12. ist für die mittlere Oberpfalz ein bedeutendes Datum. Vor 30 Jahren wurde an diesem Tag in der Staatskanzlei der Ansiedlungsvertrag des BMW-Standortes Wackersdorf unterzeichnet.

Der Regensburger Betriebsratsvorsitzende Werner Zierer, von dessen Gremium der kleinere Standort im Kreis Schwandorf ebenfalls vertreten wird, machte am Jubiläumstag eine launige Anmerkung: Obwohl sich abzeichnete, dass diese Entscheidung die wirtschaftliche Lage der ehemals strukturschwachen Ex-Kohleregion in Grenznähe entscheidend beflügeln würde, habe damals niemand von einer „strahlenden Zukunft" sprechen wollen. Schließlich stellte die Ansiedlung auch einen Akt des Ausgleichs und der Versöhnung zwischen der Staatsregierung und der widerstandswilligen Grenzlandzone dar, die sich letztlich erfolgreich gegen eine WAA im Taxölderner Forst gewehrt hatte.

Fester Pfeiler im Werkverbund

Zierer reflektierte die aktuelle Situation der deutschen Autobauer und ließ durchblicken, dass auch die letzten 30 Jahre nicht immer nur von „Auf" durchzogen waren, sondern dass es auch immer wieder einmal ein „Ab" gab. „Der Standort Wackersdorf ist dennoch ein fester Pfeiler im Werkverbund von BMW", sagte er.


Auch Standortleiter Michael Bomann unterstrich die positive Strahlkraft des BMW-Standortes. 300 Millionen Euro seien investiert worden, um BMW herum wuchs der Innovationspark und dort arbeiten heute 3000 Menschen. Den Betrieb beschrieb er als weltoffen und zukunftsgewandt. Gerade aber in Wackersdorf sei BMW auch ein „großer Familienbetrieb", was sich an der riesigen Besucherzahl im September zeigte. Das Konzert der Spider Murphy Gang und der Familientag seien schöne Erfolge gewesen.

Zierer betonte, die BMW-Belegschaft befinde sich in einer privilegierten Situation mit sicheren Arbeitsplätzen und komfortablen Einkommen. Es sei aber Tradition im Haus, deshalb auch an diejenigen zu denken, denen es nicht so gut geht. Die Mitarbeiter seien verankert in der Region, in der Gesellschaft. Daher waren die Adressaten der Spenden schnell gefunden.

Andreas Komes und seine rund 15 Mitstreiter von der Projektgruppe „Jubiläumsfeier" hatten den Löwenanteil der Arbeit am und fürs Fest. Die Projektgruppe umfasste alle Abteilungen. Elegant vermied Komes es am Donnerstag, die eigene Leistung hervorzuheben, sondern dankte stattdessen dem Betriebsrat und der Standort-Leitung, dass diese dem Fest zugestimmt und es so ermöglicht haben.