30 Jahre Studiengang Europäische Betriebswirtschaft

Regensburg. " Ein Angebot wie der Studiengang Europäische Betriebswirtschaftslehre ist heute wichtiger denn je", sagt Melanie Huml mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Die bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales würdigte beim Festakt zum 30-jährigen Bestehen des Studiengangs die Pionierleistung der OTH Regensburg. Als erste Hochschule in Bayern hatte die damalige Fachhochschule ein Doppelabschlussprogramm in der Betriebswirtschaftslehre angeboten. "Die Regensburger haben schnell und erfolgreich auf die epochalen Wandlungsprozesse reagiert, die sich Anfang der 1990er Jahre in Europa abgespielt haben", sagte Huml in einer Videobotschaft zum Jubiläum. 

30 Jahre Europäische Betriebswirtschaft, da gäbe es keinen passenderen Rahmen als den Historischen Reichssaal, um das Jubiläum zu feiern, befand Prof. Dr. Ralph Schneider, Präsident der OTH Regensburg. Im Alten Rathaus tagte von 1663 bis 1806 der Immerwährende Reichstag. Er brachte damals die große deutsche und europäische Politik und ihre Vertreter nach Regensburg und galt als Vorläufer der deutschen Parlamente, der Europäischen Union und sogar der UNO. „Der Studiengang Europäische Betriebswirtschaft versteht sich selbst auch als Beitrag zur Völkerverständigung", sagte Prof. Schneider.

Studiengangleiter Prof. Dr. Michael Höschl stellte neben der hohen fachlichen Kompetenz, die im Studiengang vermittelt wird, vor allem auch die sozialen Aspekte in den Fokus: „Die Studierenden lernen so ziemlich perfekt zwei Fremdsprachen. Und sie wohnen, studieren und arbeiten zwei Jahre im Ausland. Das prägt junge Menschen nicht nur fachlich, sondern auch sozial und kulturell."

Zuvor hatte Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer den Weitblick der Hochschulleitung betont. An der Regensburger Hochschule habe bereits „vor 30 Jahren begonnen, was heute fast schon normal erscheinen mag: Ein gemeinsames Studienprogramm mit heute neun internationalen Partnerhochschulen". Ganz ähnlich sah das der Europaabgeordnete Ismail Ertug in seiner Festrede: Noch bevor der Vertrag von Maastricht unterschrieben wurde und die Europäische Union, in der Grenzkontrollen seitdem der Vergangenheit angehören, entstand, konnte man in Regensburg im Verbund mit ausländischen Hochschulen Europäische Betriebswirtschaft studieren. Mit Stolz könne die OTH Regensburg darauf zurückblicken, hier eine Vorreiterrolle übernommen zu haben, meinte Ertug. „Und mit Europa ist dann auch der Studiengang gewachsen", so der Europaabgeordnete weiter. Ausgehend von den Partnerschaften mit Frankreich und Großbritannien wurden nach und nach zusätzlich Partnerhochschulen gefunden. Durch das Studium und die Auslandsaufenthalte „gewinnen die jungen Menschen wertvolle Erfahrungen in der internationalen Arbeitswelt und werden darauf vorbereitet, künftige Führungskräfte zu werden", sagte Ertug.

Studiengangleiter Prof. Dr. Höschl und Alumnus Wolfgang Voigt moderierten eine Podiumsdiskussion zum Thema „Interkulturelle Kompetenz als Qualifikation und Beitrag zur Völkerverständigung". Dabei schwelgte der Initiator des Studiengangs, Prof. Dr. Werner Eckert, mit Wolfgang Voigt und Claudia Bickmann in Erinnerungen. Bickmann gehörte 1991 zum ersten Jahrgang des Studiengangs und ist heute Personalmanagerin bei der BWG AG. Im Studiengang seien viele Freundschaften und Ehen, auch mit Studierenden der Partnerhochschulen, entstanden und Blickwinkel hätten sich erweitert. „Nichts passt so gut zu meinem Janker, wie die Krawatte der Oxford Brookes University", meinte Wolfgang Voigt, der im Rahmen des Studiums in England studiert hatte.

Ihre enge Bindung zum Studiengang unterstrichen die Professoren Prof. Dr. Edgar Feichtner und Prof. Dr. Jürgen Schöntag, indem sie den Festakt mit Alphorn und Steierischer Harmonika untermalten. Der Förderverein des Studiengangs European Business (FEB) organisierte zum Ausklang des Tages eine Abendveranstaltung auf der Kristallkönigin.


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