40 Jahre Bücherei Schwandorf

Schwandorf. Mit 70 000 Medien und jährlich 250 000 Ausleihen ist die Stadtbibliothek Schwandorf die größte Bücherei im Landkreis. „Die Einrichtung ist aus dem kulturellen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken“, betonte Oberbürgermeister Andreas Feller bei der Feier zum 40-jährigen Bestehen am Dienstag in den Räumen der Bibliothek in der Sandstraße.

Der Oberbürgermeister zählte die Alleinstellungsmerkmale auf, die die Schwandorfer Bücherei von den anderen Mittelstadt-Bibliotheken abhebt: 40 Stunden Öffnungszeiten in der Woche, Aktionen zur Leseförderung, Autoren-Lesungen und Vorträge und die Aktion „Bibliotheksausweis in die Schultüte“. Im vergangenen Jahr investierte die Stadt 350 000 Euro in die Renovierung der Räume und die Anschaffung neuer Regale.

„In den vergangenen 40 Jahren hat sich die Stadt den Unterhalt der Bücherei 8,2 Millionen Euro kosten lassen“, hat Andreas Feller hochgerechnet. Davon allein fast zwei Millionen Euro für den Kauf neuer Medien. Seit Bestehen registrierte die Verwaltung 6,5 Millionen Entleihungen. Der Oberbürgermeister erinnerte auch an die zahlreichen Auszeichnungen, die die Stadtbücherei erhalten hat. Darunter waren Preise des Kultusministeriums und von E.on Bayern.

Die Schwandorfer Bücherei hat ein großes Einzugsgebiet. „40 Prozent der Nutzer kommen von außerhalb“, stellte Leiter Alfred Wolfsteiner mit Blick auf die Statistik fest. Er ließ zum Jubiläum einen fünfminütigen Imagefilm drehen, der am Dienstag Premiere feierte. Autorin Julia Schnorrer führte Regie und zeigte in dem Beitrag das gesamte Angebotsspektrum der Bücherei und die Handlungsabläufe. Die Musik zum Film lieferte der Wackersdorfer Komponist Hartwig Ross.

„Totgesagte leben länger“. Mit diesem Hinweis begegnet Dr. Rolf Griebel jenen Prognosen, „ die seit zwei Jahrzehnten unverdrossen das Ende der Bibliothek im digitalen Zeitalter prophezeien“. Im Gegenteil: Der pensionierte Generaldirektor der „Bayerischen Staatlichen Bibliotheken“ beobachtet „seit Jahren eine wahre Renaissance“. In seiner Festrede sprach er von „einer beeindruckenden Leistungsbilanz der über 10 000 Bibliotheken in Deutschland“. Die Büchereien seien die am meist besuchten kulturellen Einrichtungen der Kommunen, weit vor den Museen und Theatern.

Die Lesekompetenz zählt Dr. Rolf Griebel zu den Schlüsselqualifikationen und wichtigsten Bildungsvoraussetzungen. Dazu leiste die Bibliothek einen wichtigen Beitrag. Und: Sie nehme eine „Navigator-Funktion im Informationsdschungel“ ein. Die Bücherei unterstütze den Menschen beim „lebenslangen Lernen“ und habe die ältere Generation als neue Zielgruppe entdeckt. „Die Renaissance der Bibliotheken im digitalen Zeitalter“ sieht der Wissenschaftler auch in den Räumen begründet. Die Bücherei sei ein  „nichtkommerzieller vertrauenswürdiger Ort“. Die öffentlichen Bibliotheken sind zu einem unverzichtbaren Teil der Bildungsinfrastruktur geworden, so Dr. Rolf Griebel. Der 2016 vom Kultusministerium vorgelegte „Bayerische Bibliotheksplan“ erkenne den „umfassenden Auftrag der öffentlichen Bibliotheken“ an und würdige die in vielfältigen Handlungsfeldern wahrgenommenen Funktionen“, betonte der ehemalige Generaldirektor.

Die Bedeutung der Büchereien als Vermittler von Bildung und Kultur hoben auch Diplom-Bibliothekar Ralph Deifel von der Landesfachstelle München und stellvertretender Landrat Arnold Kimmerl hervor. Das „Naabsiegenhofener Klarinettentrio“ begleitete die Feierstunde musikalisch.

Amberg beim Tag der Gesundheitsregionen
17 Lebensbäume für den Friedhof Burglengenfeld