Bei einem in Tschechien im Bezirk Zlin ca. 250 km südöstlich von Prag tot aufgefundenen Wildschwein wurde die Afrikanische Schweinepest festgestellt. Damit ist diese Krankheit deutlich näher an Bayern herangerückt. Das Veterinäramt am Landratsamt Schwandorf gibt deshalb aktuelle Informationen für Schweinehalter und Jäger, zumal im Osten sowohl die Afrikanische als auch die Europäische Schweinepest grassieren.

Bisher traten die Afrikanische und die Europäische Schweinepest in Polen, den baltischen Staaten sowie in der Ukraine, Weißrussland und Russland auf. Der Fall aus Tschechien gibt zu Vorsorgemaßnahmen Anlass, um eine Seucheneinschleppung möglichst zu verhindern bzw. sie schnellstmöglich zu erkennen.

Jäger sollen alle krank erlegten oder verendeten Wildschweine, auch schon stark in Verwesung übergegangene Tierkörper, dem Veterinäramt melden, damit eine Untersuchung erfolgen kann. In der Regel sprechen kranke Tiere unüblich an, was einen Verdacht begründen kann.

Es ist wichtig, die Hygieneregeln konsequent zu beachten. Schweinehalter sollten jeglichen Kontakt zwischen Wildschweinen und Hausschweinebeständen vermeiden. Das gilt auch für den indirekten Kontakt über Gegenstände. Bei der Wildschweinjagd ist Hygiene hinsichtlich des Aufbruchmaterials wichtig. Evtl. sind Desinfektionsmaßnahmen durchzuführen. Bei Jagdaufenthalten im Ausland ist Vorsicht geboten, da eine Verschleppung der Krankheit auch über Jagdtrophäen, Schwarzwildprodukte oder Kleidungsstücke denkbar ist.

Alles, was mit der Jagd zu tun, hat im Schweinestall nichts zu suchen. Das gilt für Tierkörperteile genauso wie für Jagdhunde und Jagdkleidung. Speise- und Küchenabfälle sollen nicht verfüttert werden. Vorsicht ist auch geboten, wenn Arbeitskräfte oder Fahrzeugverkehr mit Verbindung nach Osteuropa auf dem Hof sind.

Auch Viehhändler und Transporteure mit Kontakt zu Schweinebeständen sollen Hygienemaßnahmen beachten. Fahrzeuge sind regelmäßig nach Vorschrift zu reinigen und zu desinfizieren. Tierbestände sollten möglichst nicht betreten werden. Für nähere Auskünfte steht das Veterinäramt unter der Telefonnummer 09431 471-236 zur Verfügung.