Alfred Wolfsteiner: Das "Gesicht der Stadtbibliothek" verabschiedet

Schwandorf. Neben dem langjährigen Bäderleiter in Schwandorf, dem Felsenkellerbeauftragten und dem Geschäftsführer der Volkshochschule geht ein weiterer Mitarbeiter der Großen Kreisstadt zum September nun in Rente, der im wahrsten Sinne des Wortes die Schwandorfer Stadtgeschichte mitgeschrieben hat: der Bibliothekar Alfred Wolfsteiner, für ganze Generationen von Schülern und Erwachsenen das Gesicht der Stadtbibliothek.


Wolfsteiner begann seine Karriere als Bibliotheksinspektor z. A. an der Universitätsbibliothek Regensburg. Später wechselte er als Leiter der Stadtbibliothek Bamberg, bevor er schließlich im Jahr 1982 die Leitung in Schwandorf übernahm. Zu dieser Zeit gab es in Schwandorf keinen so zu nennenden Kulturbetrieb. Die Bücherei und die VHS stellten die einzigen Institutionen in dieser Richtung dar. Das Oberpfälzer Künstlerhaus, die Erlebnis-Felsenkeller, das Museum, selbst Einrichtungen wie das Stadtarchiv und das Kulturamt folgten erst wesentlich später. Somit hat Alfred Wolfsteiner am jetzigen Stand des kulturellen Lebens maßgeblich mitgewirkt, auch in seiner Eigenschaft als Mitglied im kulturellen Arbeitskreis der VHS.

Die Schwandorfer Stadtgeschichte aufzuzeichnen und zu dokumentieren geht ebenfalls auf die Initiative Wolfsteiners zurück. So sorgte er dafür, dass wichtige Quellen-Werke nachgedruckt wurden und erarbeitete – teils zusammen mit anderen Autoren – neue Heimatbücher. Außerdem gab Wolfsteiner im Jahr 2001 die zweibändige Stadtchronik „Schwandorf in Geschichte und Gegenwart" heraus. 


In „seiner" Bibliothek, wie Wolfsteiner sich scherzhaft ausdrückte, setzte er stets den Schwerpunkt auf die Leseförderung von Kindern. Er organisierte Vorlesestunden, hielt jährlich bis zu 60 Klassenführungen ab, brachte Kinderbuchtautoren zu Lesungen nach Schwandorf und organisierte Kindertheatervorstellungen. „Das hat am meisten Spaß gemacht, der Kontakt zu Kindern, Leserinnen und Lesern, und natürlich auch zu verschiedenen Autoren", sagte Wolfsteiner bei seiner Verabschiedung am Dienstagnachmittag.

Oberbürgermeister Andreas Feller dankte Wolfsteiner für seine weit über das Normalmaß hinausgehenden Leistungen der vergangenen 38 Jahre. Für die Zukunft sah der Bibliothekar noch viele Aufgaben vor sich – „wenn mich meine Frau nicht mit zu viel Arbeit versorgt", witzelte Wolfsteiner in Gegenwart seiner Gattin.

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