Amberg. Seit dem 23. März 2020 ereigneten sich mehrere Brandlegungen und Sachbeschädigungen im Amberger Stadtteil Dreifaltigkeit. Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg arbeitet seitdem intensiv an der Aufklärung der Serie und hat dazu eine Ermittlungsgruppe gegründet. Mit einem Fahndungsvideo und -bildern wird jetzt nach einer tatverdächtigen Person gesucht. Für Zeugenhinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ist außerdem eine Belohnung ausgesetzt.

Insgesamt zehn Taten wurden bisher verzeichnet. Was sich anfänglich darauf beschränkte, dass geparkte Fahrzeuge beschädigt wurden (Abtreten von Seitenspiegeln, Anzünden von Reifen) endete letztlich damit dass auch Objekte in der Nähe von Gebäuden angezündet wurden. So wurde am 01.04.2020 ein Sichtschutzzaum an einem Lokal angezündet, wodurch es auch zu Schäden am Gebäude kam.

Am 01.04.2020 wurde ein Reifenstapel im Außenbereich eines Kfz-Gewerbebetriebes in Brand gesteckt. Das Feuer griff auf das Gebäude über, das in der Folge vollständig ausbrannte. Es entstand ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro.



Der letzte Brand ereignete sich am vergangenen Osterwochenende. Am Karsamstag, 11. April 2020, gegen 03.25 Uhr, stellten Polizeibeamte der Operativen Ergänzungsdienste Amberg einen gelegten Brand in der Desingstraße fest und löschten diesen. Auch die Feuerwehr Amberg wurde sicherheitshalber hinzugezogen. Durch das Feuer wurden Gartengegenstände, wie Hochbeete und ein Grill, beschädigt beziehungsweise zerstört.

Die Tatorte der Brände lagen in der Moritzstraße, der Desingstraße, der Holbeinstraße, der Raigeringer Straße, der Bäumlstraße und in der Sebastian-Münster-Straße. Der gesamte Sachschaden liegt bei über einer halben Million Euro. Ausschlaggebend für die hohe Summe vor allem ist der genannte Brand an einem Kfz-Gewerbebetrieb am 1. April. Die Schadenshöhen der anderen Taten lagen jeweils im drei- bis vierstelligen Bereich.

Zeugenaufruf - Hinweistelefon

Die polizeiliche Präsenz im Stadtgebiet Amberg, insbesondere im Dreifaltigkeitsviertel, ist bereits deutlich erhöht worden. Die Ermittler bitten jedoch auch dringend um Hinweise aus der Bevölkerung. Anwohner und Passanten, die in den letzten Tagen und Wochen, insbesondere zur Nachtzeit, verdächtige Personen im Dreifaltigkeitsviertel bemerkt haben, sollen sich bitte mit der Kriminalpolizeiinspektion Amberg unter der Telefonnummer 09621/890-606 in Verbindung setzen. Es wird ausdrücklich darum gebeten, bei aktuellen Beobachtungen auch niederschwellig sofort den Polizeinotruf 110 zu wählen!

Wichtig ist, dass alle Wahrnehmungen, auch solche vom Hörensagen und wenn sie auch noch so unwichtig erscheinen mögen, an die Ermittler herangetragen werden. Nur Informationen, die der Polizei auch bekannt sind, können von den Beamten auf einen möglichen Tatzusammenhang geprüft werden.

Öffentlichkeitsfahndung

Bei dem Brand des Kfz-Gewerbebetriebs am 1. April wurde eine tatverdächtige Person durch eine Videoüberwachungskamera aufgezeichnet. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Amberg wurde nun durch den zuständigen Richter ein Beschluss zur Öffentlichkeitsfahndung erlassen.

Die Ermittlungsgruppe frägt:

Wer kann Hinweise zu der abgebildeten Person geben?

Der Link führt zu einem Überwachungsvideo, das die Polizei online gestellt hat.

https://www.polizei.bayern.de/content/3/1/2/4/6/6/__berwachungsvideo.mp4


Belohnung

Für die Mitwirkung von Privatpersonen bei der Aufklärung des oben bezeichneten Falles ist durch das Bayerische Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von

2.000 € ausgesetzt.

Die Belohnung wird nur für Hinweise ausgezahlt, die zur Aufklärung der Tat oder Ergreifung des Täters führen. Sie wird nur unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und verteilt und ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamte, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört, bestimmt.

Anwohnerbefragung

Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg wird mit Unterstützungskräften außerdem in der kommenden Woche eine Anwohnerbefragung durchführen. Die Beamten werden im Bereich des Dreifaltigkeitsviertels von Haustür zu Haustür gehen, das Fahndungsvideo vorzeigen und die Anwohner zu relevanten Beobachtungen befragen.

Die Einsatzkräfte werden die entsprechenden Abstände einhalten und Mundschutz tragen.