Regensburg. Kann Künstliche Intelligenz die Einwilligungsfähigkeit von Patient*innen besser beurteilen? Diese Frage diskutieren Wissenschaftler*innen und Laien am Freitag, 21. Mai 2021, auf der

re:publica, der größten Konferenz zu den Themen Internet und digitale Gesellschaft in Europa. Dahinter steckt ein Forschungsprojekt unter Leitung der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg). 

Das Szenario: Es ist das Jahr 2035. Technischer Fortschritt hat den Einsatz von künstlicher Intelligenz für medizinische Zwecke möglich gemacht. Fälle, in denen die Einwilligungsfähigkeit von Patientinnen und Patienten bisher nicht zweifelsfrei festgestellt werden konnte, gehören nun der Vergangenheit an. Oder?

Unter dem Motto „Die Zukunftsmaschine: Welche Zukunft wählen wir?" suchen Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Fachrichtungen den gesellschaftlichen Dialog – am Freitag, 21. Mai 2021, um 18 Uhr auf der digitalen Konferenz re:publica 2021. Die Veranstaltung ist eine Initiative der OTH Regensburg, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.

Die Verantwortlichen teilen mit: „Früher oder später werden wir alle Patientinnen und Patienten sein. Doch vor medizinischen Eingriffen müssen den behandelnden Ärztinnen und Ärzten grundsätzlich Einwilligungen vorliegen. Wenn Zweifel an der Einwilligungsfähigkeit besteht, muss diese gegebenenfalls festgestellt werden. Dies hat manchmal widersprüchliche Ergebnisse zur Folge. Künstliche Intelligenz (KI) könnte hier potenziell helfen. Doch daraus ergeben sich zahlreiche neue Fragen an der Schnittstelle von ethischen, rechtlichen, soziologischen und informatischen Diskursen." Oft würden diese Fragen erst gestellt, wenn die Praxis den Prozess einer gesellschaftlichen Konsensfindung bereits überholt hat. Darum sollen Bürger*innen nun frühzeitig in den Austausch über die neuen technischen Möglichkeiten einbezogen werden. Die Veranstaltung versteht sich explizit als Diskussionsforum, das Besucher*innen einlädt, mit Expert*innen unterschiedlicher Fachrichtungen ins Gespräch zu kommen.

Das Diskussionsforum wird von dem interdisziplinären Projekt „SMART / AI-Autonomy" der wissenschaftlichen Fachbereiche „Ethik" der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, „Recht" der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt sowie „Informatik" und „Soziologie/Technikfolgenabschätzung" der OTH Regensburg organisiert. SMART/AI-Autonomy untersucht durch die Beteiligung vielfältiger Perspektiven die Frage, ob KI eingesetzt werden kann, um die Einwilligungsfähigkeitsbeurteilung zu unterstützen.

Interessierte können an der Diskussion teilnehmen, Infos dazu gibt es unter https://re-publica.tv/de/partner/Smart-AI-Autonomy.