Der Mann auf dem Tuch… Eine Spurensuche mit Prof. Dietz

„Wer ist der Mann auf dem Tuch?“ fragt eine Ausstellung im Museum St. Ulrich. In einem Begleitvortrag am Donnerstag, 15. September, um 19 Uhr im Haus Heuport, Domplatz 7, geht der Historiker Prof. Dr. Karlheinz Dietz auf Spurensuche.

Ist das Turiner Grabtuch eine im Spätmittelalter hergestellte Reliquie oder das echte Leichentuch, in das Jesus nach der Kreuzabnahme gewickelt wurde? Kein anderes archäologisches Objekt ist auch nur annähernd so intensiv erforscht worden wie dieses Stück Stoff. Der mehrfache Radiokarbontest von 1988, der das Leinen in die Zeit zwischen 1260 und 1390 datierte, wird aus vielfältigen Gründen in Frage gestellt. Die Erklärungsangebote einer mittelalterlichen Entstehung sind in sich widersprüchlich. Tatsächlich verehrte das östliche Christentum bereits im 1. Jahrtausend ein von Christus selbst verursachtes Bild, das als schattenhafter und einfarbiger Abdruck beschrieben wurde.

Der Referent stellt Argumente gegen und für die Echtheit des Turiner Grabtuchs vor. Die Ausstellung im Museum St. Ulrich am Dom ist bis 4. Oktober zu sehen, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr, Donnerstag und Freitag von 11 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Öffentliche Führungen donnerstags um 18 Uhr und sonntags um 14 Uhr.