Regensburg. Die Proteste gegen die Inbetriebnahme des neuen Steinkohlekraftwerks Datteln 4 im Angesicht des bevorstehenden Kohle-Ausstiegs 2038 fielen bundesweit trotz Corona-Beschränkungen deutlich aus. Auch in Regensburg regte sich am Samstagnachmittag kreativer Protest.


Aus dem Personenkreis, der vor den Corona-Beschränkungen die Fridays for Future-Aktionen in Regenburg organisierte, wurde für eine Stunde am Kohlenmarkt ein Infostand über "die GroKo Sünde Datteln 4" aufgeklärt und "coronakonform"  unter Aufsicht der Polizei demonstriert.

"Heutzutage noch ein neues Kohlekraftwerk zu eröffnen, ist unvereinbar mit dem 1,5-Grad-Ziel sowie dem Kohleausstieg 2038, ist gegen jeden wissenschaftlichen Konsens, den Willen von zwei Dritteln der Bevölkerung und die Empfehlungen der Kohlekommission", erklärten die Organisatoren.

Die Aktivisten sprachen von einem "schwarz gebauten Kraftwerk", das "nicht nur für die Versorgungssicherheit irrelevant" sei, sondern auch die Ursache eines jährlichen Ausstoßes von 8,4 Millionen Tonnen CO2 sein werde, was einem Prozent des Gesamtausstoßes Deutschlands entspreche.

Die jugendlichen aus dem FfF-Umfeld sind darüber frustriert, wie wenig die aktuelle Politik über Lippenbekenntnisse gegenüber ihrer Generation hinausgehe: "Uns ist bewusst, dass es sich bei dieser Aktion nur um einen Tropfen auf den heißen Stein handelt, allerdings war es uns wichtig zu zeigen, dass wir nach bald eineinhalb Jahren auf der Straße für solch schamlose Unternehmungen der Bundesregierung keinerlei Toleranz mehr haben", schreiben sie in einer Mitteilung.