Der Stadtjugendring legt den Fokus auf politische Bildung – Viele Forderungen durchgesetzt
 
Der Regensburger Stadtjugendring wird im nächsten Jahr den Fokus auf die politische Bildung legen. Angedacht ist insbesondere, die Jugendwahl U18-Wahl in ganz Regensburg durchzuführen. Das beschlossen die Vertreter der Regensburger Jugendverbände bei ihrer Herbstvollversammlung im Pfarrsaal von St. Wolfgang. Grünes Licht gab es nach einer kurzen Diskussion auch für einen Antrag des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Deren Kreisvorsitzende Theresa Höchstetter hatte darin gefordert, dass sich der Jugendring und die Verbände an der bundesweiten Jugendwahl beteiligen sollten. Auch wenn es nur eine symbolische Bedeutung hätte, sei es wichtig, den jungen Leute eine Stimme zu verleihen, sagte Stadtjugendring-Vorsitzender Philipp Seitz. Er kündigte gleich eine ganze Reihe an Veranstaltungen an. So soll es unter anderem eine Fahrt für junge Ehrenamtliche in den Bayerischen Landtag geben, der Bundestag mit Schülerzeitungsredakteuren besucht und eine Wahlparty mit den Bundestagskandidaten abgehalten werden. Ergänzt wird das Programm von traditionellen Veranstaltungen, wie dem bekannten Jahninselfest mit dem Kulturverein Scants of Grace, der „Mini-WM“ mit der Sportjugend oder verschiedenen Jugendbegegnungsfahrten in die Regensburger Partnerstädte, beispielsweise nach Aberdeen, Brixen und Pilsen.
 
Viel Lob für die engagierte Arbeit zollten die Vertreter der Stadtratsfraktionen dem Jugendring und dessen Verbänden. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Thomas Burger hob die Bildungsarbeit des Stadtjugendrings hervor, während Grünen-Stadträtin Maria Simon besonders für das ehrenamtliche Engagement dankte und den Einsatz für Regensburger Jugendthemen hervorhob. Hier seien gleich mehrere Positionen vom Stadtrat umgesetzt worden: Der vom Jugendring geforderte Nachtbus kam ins Rollen, die Trendsporthalle ist fertiggestellt und der Jugendbeirat wurde erstmals gewählt. Erich Tahedl, stellvertretender CSU-Fraktionschef, betonte, dass der Stadtjugendring im internationalen Bereich viele Fahrten auf die Beine gestellt hätte. Dies vertiefe die Freundschaften zu den jungen Leuten in den Partnerstädten der Domstadt.
 
„Wir haben in diesem Jahr viel erreicht“, lautete das Fazit von Seitz und seinem Stellvertreter Detlef Staude. Der Umzug in die neue Geschäftsstelle in der Ditthornstraße habe die Weichen für eine noch effektivere Arbeit der Geschäftsstelle gestellt. Außerdem sei der Stadtjugendring zur Pilotprojektregion des Förderprogramms „Flüchtlinge werden Freunde“ für die gesamte Oberpfalz ernannt worden. Michael Schwarz, Bereichsleiter für Entwicklung beim Bayerischen Jugendring, dankte den Verbänden für ihre geleistete Arbeit: „Wir können auf Landesebene nur die Grundlagen schaffen, ihr müsst vor Ort das Programm mit Leben füllen. Das ist euch hervorragend gelungen.“ Wichtig sei es, die Verbände und Organisationen dazu zu befähigen, pädagogisch hochwertig mit jungen Geflüchteten zu arbeiten und diese in die bestehenden Strukturen der Jugendverbandsarbeit einzubinden. Der Stadtjugendring Regensburg habe mit der Interkulturellen Sportnacht, Willkommensfesten und Arbeitshilfen gute Grundlagen hierfür geschaffen, sagte er.
 
Ideen für weitere Veranstaltungen gibt es schon. So soll im kommenden Jahr eine Fahrt zur italienischen Flüchtlingsorganisation Dedalus stattfinden und Katja Ertl von der DGB-Jugend regte an, einen Workshop gegen rassistische Stammtischparolen zu organisieren. Andrea Glaubitz vom Bezirksjugendring Oberpfalz hob ebenfalls die vielfältigen Angebote des Jugendrings hervor: „Ihr habt wieder ein sehr umfangreiches Jahresprogramm vor euch und habt im zu Ende gehenden Jahr eure Aufgaben bestens gemeistert.“