1989 sind zufällig Patrick Kress, Lehrer in Belgien und Frank Krönes, Französischlehrer am Regental-Gymnasium (RTG) Nittenau in München aufeinandergetroffen. Daraus entwickelt hat sich ein reger Schüleraustausch, bei dem sich die jungen Leute kennen und verstehen lernen, weit über die Sprache hinaus die Besonderheiten der Kulturen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Für Patrick Kress ist es der letzte offizielle Aufenthalt als Lehrer, denn nach diesem Schuljahr begibt er sich in den Ruhestand. Im Gespräch erinnert er sich an die Anfänge zurück. Denn zunächst waren die Gymnasiasten aus dem RTG zu Besuch in Belgien, ohne Gegenbesuch. Im Laufe der Jahre hat sich eine Partnerschaft zwischen den Schulen Institut Cardijn-Lorraine in Athus und der Communaute Scolaire Saint Benoit in Habay-La-Neuve entwickelt.

35 Schüler waren es diesmal, die alle bei Gastfamilien untergebracht waren. Ja, sie kennen sich bereits, denn die Nittenauer waren bereits bei ihnen in Belgien zum Austausch. Die 16- bzw. 17-jährigen Schüler besuchen die elfte Klasse in ihren Schulen. Optisch unterscheiden sie sich kaum von ihren deutschen Altersgenossen. Und modisch machten sie auch keinen Unterschied aus, wie sie auf Deutsch sagten. Die meisten von ihnen lernen seit zwei Jahren Deutsch. Und falls es doch zu Verständigungsproblemen kam, standen ihnen ihre Lehrer zur Seite, neben Patrick Kress Catherine Pierre und Valérie Naisse. Das Bayerische ist schwieriger, so die einhellige Meinung.

Das Essen sei gut. Allerdings essen die Deutschen viel und auch die Essenszeiten finden früher statt. „Bier“ wollen sie als Geschenk mit nach Hause nehmen. Und ein FC-Bayern-Trikot hat auch einer im Gepäck. Diesen Fußballverein finden sie toll. Sport treiben sehr viele von ihnen, neben Fußball auch Schwimmen und Basketball, sowie Klettern.

Dass Austauschprogramme wichtig seien, darüber sind sie sich einig. Denn dadurch lerne man die deutsche Kultur kennen, findet neue Freunde. Auch für das Arbeiten im europäischen Raum seien diese Kenntnisse von Bedeutung und nicht zuletzt für den Frieden. Den Kontakt wollen sie aufrechterhalten, die sozialen Netzwerke erleichtern dies. Die Leute seien freundlich. Die belgischen Lehrer seien strenger, sagen sie, diese forderten mehr Disziplin ein.

Ausflüge haben sie unternommen, so auch die bayerische Landeshauptstadt per Schnitzeljagd erkundet.