Schwandorf. „Hartz IV – und der Tag gehört dir“. An diesen zynischen Spruch dachte Tobias Schanderl beim Büffeln für die Prüfungen. Er hinterfragte den Sinn von Schulaufgaben, Referaten, Hausaufgaben und mündlichen Prüfungen und äußerte seine Gedanken bei der Abschlussfeier der Beruflichen Oberschule am Donnerstag in der Oberpfalzhalle.

Letztlich haben sich die 248 Absolventen angepasst und den Anforderungen des Systems entsprochen. Einige sogar in vorbildlicher Weise. Zum Beispiel Eva Klee, Schulbeste mit einem Schnitt von 1,2, die nun in den Genuss einer „Eliteförderung“ kommt. Die SMV-Vertreter Tobias Schanderl und Leon Wittenzellner schlossen am Ende „Frieden mit den Lehrern, die es letztlich doch gut mit uns gemeint haben“. Ihr Dank galt auch den Eltern, „die immer an uns geglaubt haben“.

Schulleiter Ralf Bormann blickte auf ein „Pionierschuljahr“ zurück. Die Berufliche Oberschule bezog den Neubau und bot erstmals den Zweig „Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie“ an. „Wir sind eine MINT-freundliche Schule“, betonte der Oberstudiendirektor mir Verweis auch die Angebote in den naturwissenschaftlichen Fächern. Ralf Bormann entlässt „einen durchschnittlichen, humorvollen, verträglichen Jahrgang“, den er zu einem „verantwortlichen Umgang mit den digitalen Medien“ mahnt. Er ermunterte die Jugendlichen, den Mut zu haben, sich des eigenen Verstandes zu bedienen.

Oberbürgermeister Andreas Feller zählt die Berufliche Oberschule zu einer bedeutenden Einrichtung in der Schwandorfer Bildungslandschaft. Stellvertretender Landrat Jakob Scharf appellierte an die Absolventen, in ihrer Heimat zu bleiben und hier beruflich und privat Fuß zu fassen. Der Vorsitzende des Fördervereins, Alois Hagl, betonte, dass der Verein die Schule bislang mit 100 000 Euro unterstützt habe.

189 Schüler erwarben das Fachabitur, 14 das fachgebundene Abitur und 45 das allgemeine Abitur. Jahrgangsbeste der 13. Klassen waren Kiril Klein (Ausbildungsrichtung „Technik“, 1,3), Sven Ehlers (Wirtschaft, 1,4) und Jasmin Schuh (Sozialesen, 1,7). Die 12. Klassen „Fachoberschule“ (FOS) stellten mit Eva Klee (Sozialwesen, 1,2) die Schulbeste. Geehrt wurden ferner Christine Scharl (Wirtschaft, 1,3), Kerstin Huttner (Technik, 1,4) und Natalie Gruber-Moreira (Agrar, Bio- und Umwelttechnologie, 1,8). Die Besten der 12. Klassen „Berufliche Oberschule“ (BOS) waren Theresa Scheibl (Technik, 1,3), Felix Held (Wirtschaft, 1,4) und Daniela Lingl (Sozialwesen, 2,1).

Über eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft der „Deutschen Physikalischen Gesellschaft“ dürfen sich Kerstin Huttner, Theresa Scheibl, Stefan Maier, Alexander Drachsler und Arean Weißpfennig freuen. Einen Buchpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung erhielten Kiril Klein und Arean Weißpfennig. Timo Kleinitz wird für ein Jahr in die Gesellschaft Deutscher Chemiker aufgenommen. Einen Buchpreis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie bekamen Eva Klee, Melina Messer und Jasmin Schuh. Professor Dr. Werner Prell von der OTH Amberg-Weiden überreichte Kiril Klein eine Urkunde für die beste Seminararbeit in einem MINT-Fach. Den Schulpreis für besonderes Engagement verlieh Studiendirektor Dr. Michael Völkl an Leon Wittenzellner. Er verabschiedete ferner Elternbeiratsvorsitzende Christine Barte mit einem Blumenstrauß.