Rappelvolles 2500 Mann-Zelt, 500 Jahre Reinheitsgebot, 10 Jahre Froschhaxn-Express am Pfingstsonntag – das Regentalfest in Ramspau ist schon zwei Jahre vor seinem 50-Jährigen ein rekordverdächtiger Beitrag zum bayerischen Brauchtum. „Bayerns grünste Band“ ist hinter den Ohren gar nicht mehr so grün wie vielleicht an den Wadln, sie lösen seit zehn Jahren immer einen Zelt-Ausnahmezustand in Ramspau aus. Weshalb das so ist, wollten wir von Froschkönig Christian Dobler und Festwirt Jürgen Karl wissen.


OK: Jürgen, 10 Jahre immer am Sonntag die Froschhaxn – fällt Dir nix anderes ein oder was?

Karl: Wir haben erst 2015 ein Rekord-Jahr mit unseren „grünen Jungs“ gehabt – der Erfolg gibt uns Recht! Froschhaxn am Pfingstsonntag beim Regentalfest – das ist Kult, das gehört sich so. Die Leute stehen auf den Bänken, haben ihren Spaß – so muss das sein.

OK: Christian, Du bist ein Steinsberger, ihr stammt alle aus der Gegend hier – ist der Heim-Vorteil ein Grund dafür, dass ihr so ankommt?

Dobler: Das macht freilich was aus, wir haben Gottseidank eine Menge treuer Fans.

OK: Wie lange gibt’s euch schon?

Dobler: Das ist noch ein Jubiläum – heuer sind es 20 Jahre. Am Anfang war ich von uns sechs der Einzige, der den Bus zu den Bierzelten fahren hat dürfen.

OK: Wie hat sich das Regentalfest entwickelt in der Zeit?

Dobler: Das ist heute noch genausogut wie beim ersten Mal! Wir sind ja schon als Kinder hergefahren und haben unseren Spaß gehabt!

Karl: Wir sind halt mit der Zeit gegangen. Wir setzen auf Tradition, bieten aber alles, was ein hochaktuelles Fest heute haben muss. Sei es unsere Boxen im Zelt wie auf dem Oktoberfest, unsere Brotzeitbrettln am Freitag oder auch der Preisschafkopf am Sonntagvormittag. Wir haben zur richtigen Zeit eben immer die richtigen Entscheidungen getroffen, sind nicht stehen geblieben und haben uns ausgeruht, sondern uns Schritt für Schritt weiter entwickelt.

OK: Wie hat sich das Publikum gewandelt?

Dobler: Es kommen jedes Jahr wieder die Jungen nacher. Die wo vor zehn Jahren schon da waren, sind heute auch noch da. Die sitzen bloß weiter hinten und haben das eine oder andere Kind dabei. Die Musik geht auch mit der Zeit. Du hast freilich deine Klassiker wie „Fürstenfeld“, aber du musst es einfach mit den neuen Sachen mischen.

OK: Was bist du im zivilen Beruf?

Dobler (lacht): Beamter an der Uni-Bibliothek. Die Musik ist ein super Ausgleich, im Bierzelt bist eben ein anderer Mensch.

Karl: So geht’s mir auch!

OK: Ihr macht ja – ebenfalls seit zehn Jahren – mit schöner Regelmäßigkeit auch das Glöckl-Zelt auf der Mai-Dult voll. Ist das eine Konkurrenz?

Karl: So seh ich das nicht. Das ergänzt sich eher. Bei uns ist halt die Struktur ganz anders. Wir haben 100 Ehrenamtliche, die jedes Jahr mithelfen, das Regentalfest zu stemmen. So war es 40 Jahre lang bei meinem Vater, so ist es bei mir schon seit Jahren. Das Ambiente passt, die Leute passen – es macht einfach Spaß.

Dobler: Genau.

Karl: So, und jetzt tu Dein Block weg, eitz trink mer oans mitanand! Und schöne Grüße an alle Leser!

OK: Richt ich aus!