Lappersdorf. Beim Neujahrsempfang des Marktes hieß es gleich zu Beginn für Bürgermeister Christian Hauner und seinem Stellvertreter Stefan Königsberger viele Hände zu schütteln. Schließlich waren rund 300 Besucher der Einladung zum Neujahrsempfang gefolgt.

Bürgermeister Christian Hauner nahm bei seiner Neujahrsansprache die Besucher mit auf eine Reise durchs vergangene Jahr. Was blieb einem in Erinnerung? Viele persönliche Ereignisse oder aber auch der wenig weltmeisterliche Auftritt der Fußballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft. Um Klassen besser war da schon Angelique Kerber, die als erste deutsche Tennisspielerin nach Steffi Graf in Wimbledon den Titel holte. Und er erinnerte an den Hitze-Sommer, der einem noch einmal die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Bei den vielen Terminen, die sich während eines Jahres anhäufen, vergehe die Zeit wie im Fluge. Sehr erfreulich findet das Gemeindeoberhaupt, dass die vielen örtlichen Handwerksbetriebe und mittelständischen Unternehmen im abgelaufenen Jahr volle Auftragsbücher verzeichnen konnten, das wirke sich auch sehr positiv auf den Arbeitsmarkt aus. In manchen Branchen müssen Firmen inzwischen intensiv suchen, um offene Stellen zu besetzen. Erfreulich sei auch, so Hauner, dass viele Flüchtlinge und Asylbewerber von der positiven Situation auf dem Arbeitsmarkt profitieren. Viele sprechen inzwischen gut Deutsch und gehen einer geregelten Tätigkeit nach.


Hauner sprach die Sicherheitslage in Deutschland an und forderte die politisch Verantwortlichen, sei es in Berlin oder in Lappersdorf auf, weiter demokratisch und offen zu bleiben, damit noch stärker verständlich und transparent gehandelt werden kann. Man muss die Sorgen der Mitbürger ernst nehmen und die Probleme angehen. Er wünscht sich, dass die Gemeinderatssitzungen und Bürgerversammlungen von Fairness und gegenseitigem Respekt geprägt sind. 

Er blickte auf die AfD-Veranstaltung im Juni im Aurelium zurück. Die Beaufsichtigung dieser Veranstaltung war von Seiten des Marktes Lappersdorf in Absprache mit der Polizei und dem Landratsamt bestens geplant. Wenn mit der AfD eine zugelassene Partei, die mittlerweile nicht nur im Bundestag, sondern auch in allen deutschen Landesparlamenten vertreten ist, dieses Haus, wie viele andere Parteien auch nutzen möchte, kann man ihr das nicht verwehren, so Hauner. Als Bürgermeister sei es seine Pflicht nach den bestehenden Gesetzen zu entscheiden. „Hier haben meine persönliche Sichtweisen und Gefühle Nachrang", stellte Hauner klar. Umso befremdlicher war es für ihn, dass sowohl politische Parteien als auch andere Personen diese Veranstaltung dazu benutzten, ihn teilweise öffentlich aber auch anonym zu bedrohen bzw. zu diffamieren. 

Bürgermeister Hauner warf einen Blick auf die positiven Seiten des Jahres. Gemeinsam wurden viele Großprojekte, wie die Einweihung des neuen Kinderhauses oder der soziale Wohnungsbau in Oppersdorf auf den Weg gebracht. Auch der Neubau des Kinderhortes schreite gut voran. Lappersdorf ist als Wohnort und als Arbeitsstätte noch attraktiver geworden, das belegen auch die steigenden Einwohnerzahlen, recherchierte Hauner. Es müssen Pflichtaufgaben, wie die Kanal- und Straßensanierungen erfüllt werden, es werden aber auch Werte geschaffen durch Immobilien. 

Ein großes Lob hatte Christian Hauner für seine fast 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gemeinsam mit ihm dieses Jahr gemeistert haben. Eine der wichtigsten Säulen der Gemeinde ist jedoch das Bürgerengagement. „Ich bin stolz darauf, Bürgermeister in einem Ort zu sein, in dem sich so viele Bürgerinnen und Bürger für ihre Mitmenschen oder das Gemeinwohl engagieren", gab Hauner zu. Stellvertretender Landrat Willi Hogger, sagte in seinem Grußwort, dass die Ehrenamtlichen die Stütze und der Garant für unsere Gesellschaft seien. Die Ehrenamtlichen helfen dort, wo sie gebraucht werden, ohne sie wären wir arm dran. Ein Lob hatte er für den sozialen Wohnungsbau, der Markt könne hier nach der Fertigstellung günstige Mietwohnungen anbieten. Ebenso lobte Hogger die Firmen, die Arbeitsplätze zur Verfügung stellten, denn nur so konnte der Rückgang der Arbeitslosigkeit geschafft werden. 

Hogger sprach die Notwendigkeit der Brücken an. Wenn man den großen Stau sehe, der am Morgen des Neujahrsempfangs aufgrund des LKW-Brandes auf der Sinzinger Autobahnbrücke sehe, müsse hier schnellstmöglich etwas geschehen. Die Stadt muss ihr reichsstädtisches Denken aufgeben und die notwendigen Brücken auf den Weg bringen, echauffierte sich Hogger. Der Landkreis weiß, wie wichtig diese seien. 

Anschließend wurden verdiente Bürgerinnen und Bürger für ihr Engagement bzw. ihre Leistungen ausgezeichnet. Die erste Ehrung, die Würdigung besonderer schulischer Leistungen, wurde von den Jugendbeauftragten Josef Schmidmeister und Robert Wachtveitl durchgeführt. Johannes Zander aus Hainsacker schloss sein Abitur mit der Note 1,0 ab. Christoph Kaulich wurde für seinen WM-Titel bei der WM in Changwon/Korea in der Disziplin Kleinkaliber-Liegend (Mannschaft) geehrt. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden elf Persönlichkeiten mit der kommunalen Ehrennadel des Marktes Lappersdorf ausgezeichnet: Monika Rewitzer (Schützengesellschaft „Tiefes Tal" Oppersdorf), Waltraud Meindl (Schützenverein Waldesrand Baiern), Thomas Schindler (Skiclub Hainsacker), Tobias Danner (FFW Kareth), Lydia Biebersdorf (SpVgg Hainsacker), Sonja Gaßner (OGV Hainsacker), Gertraud Tschuschner (Heimat- und Volkstrachtenverein „Donautaler"), Inge Markl (OGV Lorenzen), Reinhard Metzger (Kolpingsfamilie Lappersdorf), Elisabeth Brücklmeier und Christa Pielmeier (beide Elisabethenverein Lappersdorf). 

Mit der Bürgermedaille, der zweithöchsten Auszeichnung des Marktes wurde Peter Fischer geehrt. Fischer hat bei der Erstellung des Lappersdorfer Heimatbuches von 2011 bis 2015 mit großem Engagement mitgearbeitet. Dies war für ihn eine Herzensangelegenheit. Die Themen „Land und Leute" und „Leben in Lappersdorf" wurden von ihm in akribischer Kleinarbeit erarbeitet und gestaltet, so Christian Hauner. Ebenso erstellte Fischer die Chronik der FFW Kareth zu deren 145-jährigen Jubiläum und brachte sich im Rahmen seiner Mitarbeit bei der Agenda 21 massiv in den Bereichen „Biotopkontrollen nach dem Landschaftsplan" sowie bei der Erstellung der Flyer für die Selbstvermarkter mit ein. 

Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Spatzen-Quartett, das von den Besuchern mit reichlich Applaus für ihre hervorragenden Darbietungen bedacht wurden. Den Abend beendete Stefan Königsberger, der feststellte, dass mit den Lappersdorfer Neujahrsempfang immer die Staade Zeit ende. Traditionell wurde am Schluss die Bayernhymne gesungen, bevor sich die Funktionäre unter die Gäste mischten.