CSA: "Reichtum gerechter verteilen"

Wackersdorf. „Wir müssen den Reichtum in unserem Lande gerechter verteilen“. Das klingt nach „roter“ Politik. In Wirklichkeit stammt die Aussage vom Landesvorsitzenden der Christlich-Sozialen Arbeitnehmerunion, Dr. Thomas Goppel. Bei der 70-Jahrfeier der CSA am Montag im Restaurant „Seerano“ forderte er nicht nur mehr soziale Gerechtigkeit,  sondern auch Nachbesserungen in der Gesundheitspolitik, in der Pflege, bei der Rente und im Wohnungsbau.

 

Nur 38 Prozent der Arbeitnehmer haben derzeit ein monatliches Einkommen, das ihnen im Jahr 2030 eine Rente über der Grundsicherung garantiert. „Da müssen wir nachbessern“, ist sich der CSU-Landtagsabgeordnete und ehemalige Wissenschaftsminister bewusst. „Lust auf Leben“. Diesen Slogan  will Dr. Thomas Goppel bei den CSU-Senioren zum  Lebensmotto erklären und damit zum Ausdruck bringen, „dass die Älteren länger teilhaben wollen an der gesellschaftlichen Entwicklung“.

Der Sohn des früheren Ministerpräsidenten Alfons Goppel grenzt die CSA-Ideen „vom sozialdemokratischen Gedankengut“ ab. „Wir haben Grundsätze und keine Ideologien“, erklärt der Landesvorsitzende. In der CSA sei jeder Mensch zwar gleich viel wert, aber nicht gleichwertig.  Jeder solle sich nach seinen Möglichkeiten in das Gemeinwohl einbringen.

Dieser Meinung ist auch Bezirksvorsitzender Reiner Meier. Die christlich-soziale Philosophie interpretiert er als „Hilfe zur Selbsthilfe“. Zur Solidarität gehöre auch die Subsidiarität, die Pflicht, für sich selbst zu sorgen. Der CSU-Bundestagsabgeordnete kritisiert die „schrillen Töne“ der Gewerkschaften, die lautstark ein Eingreifen des Staates in die Tarifautonomie forderten. Reiner Meier wünscht sich dagegen „neue Tarifpartnerschaften“. Der Staat müsse seine Neutralität wahren und dürfe sich nicht einmischen. Reiner Meier ist seit 1999 Bezirksvorsitzender des zweitstärksten CSA-Bezirksverbandes in Bayern.

Europaabgeordneter Albert Deß relativierte die Aussagen seines Vorredners und lobte das Verhalten der deutschen Gewerkschaften. Deutschland gehe es wirtschaftlich deshalb so gut, „weil tüchtige Unternehmer und verantwortungsbewusste Gewerkschaften gut zusammenarbeiten“. Für MdB Karl Holmeier ist „das sozial, was Arbeit schafft“. Bürgermeister Thomas Falter beschrieb die tägliche Herausforderung, in einem Ort mit 5200 Einwohnern 5600 Arbeitsplätze zu sichern.

Dem Sommerempfang im „Seerano“ ging ein Besuch bei der Firma Sennebogen voraus. Geschäftsführer Alexander Scherer führte die Delegation durch die Produktionshallen am Standort Wackersdorf, in denen 230 Mitarbeiter Bagger für Holz- und Schrottumschlag herstellen.

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