CSU-Abgeordnete besuchten deutsch-tschechisches Zentrum

Das „Gemeinsame Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit“ ist für eine 810 Kilometer lange Grenze zuständig, davon 357 Kilometer in Bayern und 452 Kilometer in Sachsen. An den beiden Standorten Schwandorf und Petrovice sind 100 Mitarbeiter beschäftigt, die bei der Verbrechensbekämpfung eng zusammenarbeiten.

 

Seit acht Jahren sind die bayerischen, deutschen und tschechischen Polizei- und Zollbeamten beengt in Räumen einer ehemaligen BGS-Unterkunft auf dem Schwandorfer Weinberg untergebracht. Nun soll ein weiteres Gebäude saniert werden.  „Wir sind auf einem guten Weg“, versicherte MdB Karl Holmeier bei seinem Besuch am Dienstag. 

Der CSU-Politiker traf sich mit dem tschechischen Botschafter Tomas Jan Podivinsky zum Gedankenaustausch. Die Koordinatoren Josef Eckl (bayerische Polizei) und Pavel Rybar (tschechische Polizei) sowie der Kontingentleiter der Bundespolizei, Markus Leitl, erwarten in den nächsten Monaten grünes Licht für die Sanierung und den Ausbau eines leer stehenden Gebäudes in unmittelbarer Nähe der aktuellen Unterkunft. „Die Pläne liegen momentan im Innenministerium“, so MdB Karl Holmeier. Gemeinsam mit seinen Kollegen Bartholomäus Kalb (Deggendorf), Barbara Lanzinger (Amberg), Reiner Meier (Tirschenreuth) und Florian Oßner (Landshut) versprach der CSU-Wahlkreisabgeordnete: „Wir wollen mit anschieben und das Verfahren beschleunigen“.

„Mit einem Baubeginn 2018 wären wir sehr zufrieden“, ließ Markus Leitl der CSU-Delegation wissen. Im Jahr darauf könnte das Drei-Millionen-Projekt dann fertiggestellt sein. Der Botschafter der Tschechischen Republik in Berlin, Tomas Jan Podivinsky, kündigte die Ratifizierung eines neuen deutsch-tschechischen Polizeivertrages an, der den Beamten in den Grenzgebieten noch mehr Befugnisse übertragen werde. „Es wird der modernste Polizeivertrag in Europa“.

16 000 Vorgänge haben die Mitarbeiter des Zentrums im Jahr zu bearbeiten. Drogendelikte, Fahrzeugdiebstahl, Personenabfragen. „Das Spektrum ist breit“, versichert Koordinator Josef Eckl. Besonders spektakulär verliefen die Verfolgungen von flüchtenden Autodieben. Im vergangenen Jahr waren es 26.

Alle Gesprächsbeteiligten waren sich einig: „Der Schlüssel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit liegt in der Sprachkompetenz der Mitarbeiter“. Polizeioberrat Josef Eckl sieht die tschechischen Kollegen im Vorteil: „Sie sprechen sehr gut Deutsch“. Mit verstärkten Schulungen versuche man aber auf deutscher Seite, den Rückstand aufzuholen. Momentan sind an den beiden Standorten noch sechs Dolmetscher beschäftigt.

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