Irgendwie ist es schon schade, dass Da Bobbe, sein bürgerlicher Name ist Robert Ehlis, sein Programm „Facklfotzn“ am Mittwoch zum letzten Mal in der Hubertushöhe in Regensburg gespielt hat. Aber irgendwann muss auch einmal Schluss sein, schließlich tourte er mit seinem Erstlingswerk bereits seit März 2015 durch die Lande.

Seine Fans dürfen sich schon auf das neue Programm „Zefix“ freuen, mit dem Bobbe ab März auf der Bühne zu sehen ist. Zu seinem „Facklfotzn-Showdown“ hat sich der Kabarettist Gäste eingeladen, die ihn in den letzten Jahren begleitet haben. Das Besondere: alle Akteure verzichteten auf ihre Gage und es wurde der gesamte Erlös an das Kriseninterventionsteam gespendet. 

Bevor Bobbe allerdings den Spendenscheck an Andreas Denk von den Johannitern überreichte, brachte er den Saal zum Brodeln. Binnen weniger Minuten waren nicht nur seine eingefleischten Fans von dem smarten, jungen Mann auf der Bühne überwältigt, der in seiner Krachledernen mit viel und manchmal auch derbem Witz das Publikum unter Kontrolle hatte. Besonders hatte es ihm eine Dame in der ersten Reihe angetan, die zugab, dass sie das Programm nun schon zum siebten Mal sehe. Da meinte Bobbe, „Des muas i etz ned versteh dass Du mi so oft segn mogst und jedes Mol hast ano zahlt? Du woast aba scho, dass i mit da Zeit as nasseln ofang?“ Die Dame zauberte kurzerhand und zur Verblüffung des Kabarettisten einen Regenschirm aus ihrer Handtasche als „Nasseln-Schutz“ hervor und das Programm konnte starten.

Bobbe animierte seine Gäste mit zu klatschen – „aber ned auf Ansage“. „Mit singa kennts a, aba bloß wends textsicher sadst“ und dann er wünschte sich nur noch eines: die Damen mögen doch jetzt BH’s und Strapse auf die Bühne werfen – allerdings nur die unter 60-jährigen. Einmal habe er vergessen das Alter dazu zu sagen – „Wos moanst, wos do ollas gflogn kimmt!“ Dann ging es Schlag auf Schlag und ein Kracher folgte dem Nächsten. Vom Preißn, der a Six-Pack Bier trinkt und vom Bayern, der a Tragl sauft, dass man mit da Resl oder Kathl obandl könne, aber es bei einer Jacqueline lieber sein lasse. Von seinem einschneidenden Erlebnis beim Saustechen im Bayerischen Wald, wo im „hintersten Hint“ der Landmaschinenmechaniker für den Pressack zuständig war.

Das Publikum lachte und johlte und dann machte Bobbe die Bühne frei für seinen ersten Gast: Cengiz Öztunc, der bereits im Quatsch Comedy Club in Berlin auftrat und von seinen Erlebnissen mit den Österreichern erzählte. Es gilt anzumerken, dass Öztunc aus Bad Reichenhall kommt, sein Vater Türke ist und seine Mutter Österreicherin. Neben Cengiz Öztunc trat Andreas Fuchs als „Xoxl“ auf und riss das Publikum mit seinen Schunkelliedern vom Hocker. Ihm entging nicht, wenn jemand schummelte und nicht mitmachte, sei es in der ersten oder der letzten Reihe – Er sah alles. Der dritte im Bunde war Sepp Haslinger, den Bobbe als Wahnsinnsmusiker und Wahnsinnssänger ankündigte. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Mit Klassikern von Billy Joel war Haslinger ein echtes Kontrastprogramm. Den Reigen der Gastkünstler schloss Helmut A. Binser, ein bayerisches Original, der sich auf der Bühne gibt, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Natürlich durfte auch die Kultfigur „Muk Brandlhuber“, der 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Facklberg, der von Bobbe verkörpert wurde, nicht fehlen.

{phocagallery view=category|categoryid=451|limitcount=32|displayname=15|displaydetail=0|displaydownload=0|displaybuttons=1}

Dann kam man zu dem eigentlichen Höhepunkt des Abends, der Überreichung des Spendenschecks an das Kriseninterventionsteams (KIT). Bobbe erzählte, dass es ihm schon immer am Herzen liegt, sich ehrenamtlich zu engagieren. So sei er selbst auch Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und weiß, wie einem manche Einsätze an die Nieren gehen können. Daher findet er die Arbeit des KIT besonders wichtig.

Andreas Denk nahm den Spendenscheck in Höhe von 3 500 Euro freudestrahlend entgegen und erzählte von den Aufgaben, die das KIT übernimmt. So stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Johanniter Kriseninterventionsdienste Menschen in Situationen, die einem nahe gehen bei. Das kann der plötzliche Tod eines Angehörigen, ein Unfall, bei dem Angehörige verletzt wurden, sein. Sie sind da, wenn jemand Zeuge eines tragischen Unfalls wurde, geholfen hat und mit dem Leid anderer Menschen direkt betroffen war. Dann stehen die Damen und Herren des KIT mit Rat und Unterstützung bereit. Gerade die ersten Minuten und Stunden können sehr belastend sein. Die Johanniter nehmen sich Zeit für die betroffenen Menschen.

Denk sagte, dass von der Spende soll ein Fahrzeug angeschafft werden soll. Zum einen als Einsatzfahrzeug für das KIT, zum anderen als Rückzugsmöglichkeit an einem Unfallort.

Aber mit diesem Betrag war noch nicht Schluss. Drei kleine pinkfarbene Plastikschweinderl hatten Bobbe während seines Facklfotzn-Programms begleitet, zwei verschenkte er an seine Fans, das dritte signierte er mit seinen Gastkünstlern und versteigerte es spontan. So kamen nochmals 150 Euro für den guten Zweck zusammen.

VIDEO AUF OSTBAYERN HD

Am Ende des unterhaltsamen Abends waren alle zufrieden: die Besucher, dass sie einen so unbeschwerten Abend verlebten und dabei noch Gutes getan haben und am meisten die Johanniter, die sich über die großzügige Spende freuen konnten. Und Bobbe sinnierte nicht nur während des Auftrittes, wie oft er das Facklfotz-Programm jetzt gespielt habe, sich aber schon auf sein neues Programm „Zefix“ freue. 

Wer möchte kann das Kriseninterventionsteam jederzeit mit einer Spende unterstützen.

Bankverbindung: Sparkasse Regensburg

DE04 7505 0000 0101 4520 35

Stichwort / Verwendungszweck: KIT Regensburg