Amberg-Sulzbach. Für ihren Einsatz im Kampf gegen das Coronavirus bedankten sich Landrat Richard Reisinger und Versorgungsarzt Dr. Michael Scherer bei den Heimärzten und Medizinern der Schwerpunktpraxen im Landkreis Amberg-Sulzbach. „Dank Ihrer Mithilfe ist die Pandemie in unserem Landkreis weitgehend kontrolliert verlaufen. Es hätte schlimmer kommen können", sagte Reisinger.

Michael Scherer betonte, dass sich das Konzept der Schwerpunktpraxen im Landkreis bewährt habe. Es setze auf die vorhandenen Strukturen von niedergelassenen Ärzten auf, so dass die Kapazitäten jederzeit zurück- oder hochgefahren werden können.

Diese Flexibilität ist wichtig, um angemessen und schnell auf das Infektionsgeschehen reagieren zu können. Zwar hat sich die Welle der neu mit dem SARS-CoV-2 Infizierten im Landkreis Amberg-Sulzbach seit Anfang Mai von wenigen Fällen bis 0 Fälle pro Tag deutlich abgeschwächt. Aktuell sind 486 Landkreisbürger an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt oder mit dem Erreger infiziert, insgesamt 45 Personen sind im Zusammenhang mit SARS-CoV-2verstorben (Stand 25. Mai 2020).


Für Herbst dieses Jahrs rechnet Scherer jedoch mit einem erneuten Anstieg. „Wir werden Sie weiterhin bemühen müssen", sagte er und bedanke sich bei den Ärzten für deren Einsatzbereitschaft. „Das ist nicht selbstverständlich".

Vier Schwerpunktpraxen gibt es im Landkreis Amberg-Sulzbach. Sie wurden von der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt so definiert, dass kurze Anfahrtswege gewährleistet sind und eine flächendeckende Versorgung der Corona-Patienten sichergestellt ist. 

Dabei handelt es sich u.a. um die Gemeinschaftspraxis Dres. Althammer/Birner/Seidl/Weigert in Rieden, die Gemeinschaftspraxis Dres. Feix & Romfeld in Sulzbach-Rosenberg und die Praxis Dr. med. Ulrich Jung in Auerbach. Neben den Schwerpunktpraxen leisten zudem Heimärzte wie Dr. Karl Schellenberger aus Sulzbach-Rosenberg und Dr. Jürgen Schlenker aus Hirschau einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Virus.

Als Besonderheit wurden in den Schwerpunktpraxen Infektionsräume abgetrennt, in denen ausschließlich COVID-19-Verdachtsfälle und nachgewiesen Infizierte behandelt werden. Nach telefonischer Anmeldung werden die betreffenden Personen umgehend dahingeleitet. Somit sind Kontakte und Berührungspunkte mit anderen Patienten unterbunden und eine direkte Infektionsübertragung ausgeschlossen. Auch Corona-Tests werden hier durchgeführt. Zudem beliefern Mitarbeiter des Katastrophenschutzes die Schwerpunktpraxen laufend mit Ausrüstungsmaterial, um Patienten und medizinisches Personal vor einer Ansteckung zu schützen.

Als Versorgungsarzt hat Dr. Michael Scherer die Aufgabe, in enger Abstimmung mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz unter Leitung von Landrat Richard Reisinger eine ausreichende vertragsärztliche Versorgung der Landkreisbürger im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu koordinieren. Dazu können laut Bayerischem Katastrophenschutz­gesetz eine zentrale COVID-19-Schwerpunktpraxis oder mehrere dezentrale Schwerpunktpraxen pro Kommune errichtet werden. Für den Landkreis kam nur die dezentrale Lösung in Frage. „Sie war für uns die richtige Wahl, damit die Gesundheitsversorgung im Landkreis aufrechterhalten und die Pandemie beherrschbar bleibt", ergänzt Landrat Reisinger.