Den Nahen Osten thematisiert

Thanstein. Einen Kameradschafts-Infoabend veranstaltete die Soldaten- und Reservisten Kameradschaft Thanstein für seine Mitglieder und Interessenten. Dabei berichtete Brigadegeneral Norbert Wagner von seiner Nah-Ost-Reise und beantwortete zahlreiche Fragen zum aktuellen Stand der Bundeswehr. Die Lage im Nahen-Osten sei dort komplexer und schlimmer als vermutet. Bürgermeister Walter Schauer und die Teilnehmer waren begeistert aus erster Quelle informiert zu werden.

Ins Vereinsheim der Thansteiner Reservisten kamen über 30 Personen, um die Ausführungen des Kommandeurs des Ausbildungszentrums Munster zu hören. In kameradschaftlicher, zwangloser Runde berichtete er von seiner mehrwöchigen Nah-Ost-Reise. Mit einer Delegation aus verschiedenen Ressourcen des Bundesministeriums besuchte er die Türkei, Israel, Jordanien und Ägypten. Zu Beginn erfolgte ein Briefing in Berlin, dabei überraschte ihn die unterschiedliche Einschätzung der Lage in den jeweiligen Ministerien.

In der Türkei bekam die Delegation Informationen aus den einzelnen Ministerien. Beachtliche Bildungsunterschiede herrschen dort, vor allem die Analphabeten können dabei Wahlen beeinflussen. Die Vormachtstellung im Nahen-Osten wollen mehrere Staaten erreichen. Im Zentrum der verschiedenen Konfliktfelder im Nahen-Osten steht der ungelöste Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Dort beeindruckte ihn der permanente Kriegszustand der in Israel herrscht. Er erzählte vom Tunnelbau, deren Aufklärung und den Gefechten im Gazastreifen. Ein unabhängiger, demokratischer und lebensfähiger palästinensischer Staat, der Seite an Seite mit Israel lebt, ist vermutlich nur durch lange Verhandlungen zu erreichen. Langfristiges Ziel ist eine umfassende israelisch-arabische Friedenslösung, die auch andere Konfliktfelder im Nahen Osten einbezieht.

Aufschlussreich waren die Informationen von den zwei Millionen Flüchtlingen, die in Jordanien leben. Die meisten werden dort in den untersten Schichten „am Leben erhalten“. Einen relativ guten Lebensstandard besitzen die Flüchtlinge im Luxuscamp der UN, das in der Wüste besucht wurde. Ausgestattet mit Schulen, Krankenhäuser und Einkaufsschops geht es den Flüchtlingen teilweise besser als der eigenen Bevölkerung. Mit wenig Geld kann man dort viel erreichen und die Flüchtlinge sind in der Nähe ihrer Heimat, in die sie zurück wollen.

Zusammenfassend stellte General Wagner fest. Das Lagebild Deutschlands ist nicht das gleiche wie in den Botschaften der besuchten Länder. Er hofft, dass zukünftig die Ministerien ihre Informationen besser koppeln und mit einer gemeinsamen Sprache sprechen.

In der Diskussion waren der Putschversuch in der Türkei, Rüstungsbeschaffungen und Waffenlieferung, sowie der Einsatz der Bundeswehr im Inneren zur Terrorabwehr weitere Gesprächsthemen. Es sollten wieder die ursprünglichen Aufgaben der Bundeswehr in den Vorrang rücken, trotz der „vielen Baustellen“, die auf der BW lasten, so Wagner.

Bürgermeister Walter Schauer dankte für die ausführlichen Informationen. Der stellvertretende SRK Vorsitzende Karl-Heinz Trägler freute, sich einen so hochrangigen Offizier als Mitglied in den eigenen Reihen zu haben.

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