Der Stoapfälza Jedermann im Steinbruch

Passend zu seinem Namen wird „Der Stoapfälzer Jedermann“ sein Unwesen im Steinbruch Treidling treiben. Nicht selten kamen und kommen Schüler mit dem Klassiker „Jedermann“ von Hugo von Hoffmannsthal erstmals in Berührung. Zum 25-jährigen Bestehen des Theater- und Festspielvereins Nittenau hat Autorin und Regisseurin Christina Fink-Rester dieses bekannte Mysterienspiel neu geschrieben, sich dabei aber im Wesentlichen an der Handlung und den Motiven des Originals orientiert.

„Die Idee, im Steinbruch zu spielen, gibt es schon länger“, sagte Albert Meierhofer, Vorsitzender des Theater- und Festspielvereins bei der Pressekonferenz, im Beisein von Christina Fink-Rester, Franziska Meißel, zweite Vorsitzende des Theater- und Festspielvereins, sowie Jörg Schwinger, Juniorchef des Treidlinger Steinbruches. „Inzwischen sind wir so gereift, dass wir auch so ein großes Stück spielen können“ fuhr Meierhofer fort.

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Autorin Christina Fink-Rester, die auch als Regisseurin fungiert, sagte, dass es sich um keine Bearbeitung des Jedermanns handle, sondern um ein neues Stück. Da sie die bisherigen Fassungen nicht so fasziniert hatten, habe sie eine völlig neue Version geschrieben, die sich aber an den Motiven von Hugo von Hoffmannsthal orientiere. Dabei habe sie das Stück entstaubt, moderner gestaltet, die Historie gestrafft und Neues hinzugefügt, dabei auf den Steinbruch zugeschnitten. Die Handlung bzw. die Kernaussage sei die gleiche geblieben, so Fink-Rester. Ein Hauch Lokalkolorit ist enthalten. Das Original ist in Versform geschrieben, der „Stoapfälzer Jedermann“ enthält lediglich einen davon, ansonsten sei er im Oberpfälzer Dialekt gehalten. 23 Sprechrollen seien zu besetzen gewesen, so Fink-Rester, jede Menge Komparsen kommen dazu. Mit eingebunden seien die City-Girls, die das Stück mit Tanz-Szenen anreichern. Eine Leseprobe habe es bereits gegeben, im Februar beginnen die Proben, vorläufig im Alten Gymnasium, später dann am Original-Schauplatz. Ein Feuerwerk sei Teil der Inszenierung. Das Bühnenbild sei schlicht gehalten, der Steinbruch wirke auch so. Meierhofer ergänzte, dass er es toll finde, dass die Rollen mit den eigenen Leuten besetzt werden konnten.

„Die Kulisse ist einmalig, da kann nicht einmal Salzburg mithalten“, freut sich Franziska Meißel auf die Aufführungen. Der Steinbruch werde derzeit als Lagerfläche genutzt, erläuterte Jörg Schwinger. Neben der personellen Besetzung sei es auch eine logistische Herausforderung für den Verein, den Steinbruch bespielbar zu machen. Eine große Tribüne werde aufgestellt mit zirka 350 Plätzen, so Meierhofer. Der Verein sei auf Christina Fink-Rester zugekommen, die sich als Autorin von Theaterstücken, erfahrene Regisseurin und in der Region auch als Kabarettistin einen Namen gemacht habe, ein Stück zu schreiben und Regie zu führen. Auch fungiert sie als künstlerische Leiterin der Konrad-Max-Kunz-Tage der Stadt Schwandorf und leitet das SADTheater. Obwohl sie im Stadtgebiet von Nittenau wohnt, sie dies ihre erste Zusammenarbeit mit dem Theater- und Festspielverein Nittenau.

Der Inhalt des „Jedermann“ sei schnell erklärt, so Fink-Rester. Der Geschäftsmann und Großgrundbesitzer Anton Jedermann führt ein selbstbezogenes Leben im Luxus. Der Tod klopft an seine Tür, was ihn aus der Bahn wirft. Er beginnt um sein Seelenheil zu schachern. Der Kampf um sein Leben und seine finale Läuterung wird wirkungsvoll im Steinbruch in Szene gesetzt. Vorpremiere für Vereins- und Familienmitglieder ist am 10. August, die Premiere am 11. August. Weitere Vorstellungen sind für den 12. Und 14. August geplant, eventuell auch noch am 15. August, mit Beginn um 20.30 Uhr.

Da am Spielort keine Parkplätze vorhanden seien, organisiere der Theater- und Festspielverein einen Bustransfer vom Nittenauer Marktplatz zum Steinbruch. Karten seien im Touristikbüro Nittenau erhältlich, Tel. (0 94 36) 90 27 33.

 

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