Dreidimensionale Bücher und die Top-Hits

Vögel ziehen über Buchseiten dahin, ein Feuerwehrauto rast mit Blaulicht zum Einsatz oder Kinderlieder erklingen: So sieht Kinderliteratur im Jahr 2017 aus. Das System, das sich „LeYo!“ nennt, kombiniert mittels gleichnamiger App Smartphone (oder Tablet) mit einzelnen Buchseiten, macht sie dreidimensional und damit lebendig. „Nach den inzwischen etablierten Systemen Tip Toi und Ting ist LeYo! im Moment das Neueste am Leser-Markt“, erklärt Beate Fenz, Leiterin der Stadtbibliothek Burglengenfeld.

In der Stadtbibliothek sind LeYo-fähige Bücher seit Ende des Jahres erhältlich und markieren damit den Endpunkt der Neuanschaffungen der vergangenen zwölf Monate. „Fürchten muss man sich davor allerdings nicht“, so Fenz, „denn trotz interaktiven Lesespaß boomen klassische Lektüre wie Bilderbücher und Vorlesegeschichten nach wie vor“. Das System dürfte man eher als spielerische Ergänzung der Welt der Bücher verstehen - ersetzen werde es sie wohl nicht.

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 Denn zu lesen gibt es in der Stadtbibliothek nach wie vor reichlich: Der eindrucksvolle Bestand von rund 22 000 Medien wird dort von Fenz` Team verwaltet und auf aktuellem Stand gehalten. Dabei war das Jahr 2016 von einem Wehrmutstropfen geprägt: Die Zahl der Ausleihen ging in diesem Jahr zurück. Beinahe sechs Monate lang waren die Räume in der Rathausstraße nur eingeschränkt aufgrund der Baustelle vorm Haus erreichbar. Somit gingen insgesamt „nur“ 70 000 Medien (ohne Onleihe) über den Verleihtisch, was einem Rückgang von rund 18 Prozent (bei rund 85 000 Titeln im Jahr 2016) entspricht. Gewachsen dagegen ist weiter das System „Onleihe“ – dem Entleihen von Ebooks - mit insgesamt 3116 Abrufen (zum Vergleich: rund 850 Abrufe im „Startjahr“ 2014).

Seit 2016 gibt es über den Verbund „Städtedreieck liest“ die Möglichkeit, alle drei Büchereien im Städtedreieck, also auch die Standorte Teublitz und Maxhütte-Haidhof mit einem Ausweis ohne zusätzliche Kosten zu nutzen; 34 Leser haben dies bereits ausprobiert.

877 Einwohner haben derzeit einen Leser-Ausweis; bei einer Einwohnerzahl von 13 400 Menschen liest und nutzt also jeder 15. Lengfelder die Räume in der Stadtbibliothek regelmäßig. Im Durchschnitt leiht sich jeder Leser in zwölf Monaten rund 80 Medien aus; darunter fallen neben Büchern auch Zeitschriften, DVDs oder Konsolenspiele.

Abschließend zieht Fenz Bilanz, was die Top-Ausleihen im Jahr 2016 betrifft: „Der deutsche Film boomt“, sagt Fenz. Die Top-Drei-Ausleihen im Jahr 2016 im Bereich DVD waren:

 

1. Honig im Kopf    

2.  Fack Ju Göhte                          

3. Frau Müller muss weg

                                

Im Bereich Kinderbuch:

1. Conni und ihr Lieblingspony

2.  Alles über Schiffe

3. Die kleine Raupe Valentin

Im Bereich Roman:

1. Moyes, Ein ganz neues Leben

2. Riley, Die sieben Schwestern

3. Adler-Olsen, Takeover

Im Bereich Sachbuch:

Enders, Darm mit Charme

Das Oberpfälzer Kartoffelbuch

Kerkeling, Der Junge muss an die frische Luft

 

„Lesen können ist eine elementare Fähigkeit unserer Gesellschaft“, erklärt Bürgermeister Thomas Gesche. Darum beteilige sich die Stadt gerne an zahlreichen Aktionen, die das frühe Lesen – und das Vorlesen – schon im Kindesalter unterstützt. Gesche freute sich über den hohen Anteil junger Leser, der ebenfalls die Jahresstatistik 2016 prägt. „Das Team rund um Beate Fenz bietet zuverlässig schon seit vielen Jahren unzählige Veranstaltungen, welche die Freude an Büchern fördern“, so der Bürgermeister.

 

Kinder und Jugendliche blieben auch 2016 eine der Hauptzielgruppen der Stadtbibliothek. So waren die meisten Veranstaltungen speziell für sie konzipiert. Über die Teilnahme an verschiedenen bundesweiten Aktionen wie dem Vorlesewettbewerb oder der Aktion „Sommerferien-Leseclub“ sollte auch bei Teenagern die Lust am gedruckten Wort geweckt werden.

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