Wolfsegg. Die Burg Wolfsegg ist fit für die Zukunft. Zur Wiedereröffnung nach der Erweiterung, Aktualisierung und Neugestaltung des Museums waren zahlreiche Gäste in den Burghof gekommen: beteiligte Firmen, Unterstützer und Vereine. Landrätin Tanja Schweiger, die Kraft ihres Amtes die Vorsitzende des „Kuratoriums Burg Wolfsegg e.V". ist, hatte das Projekt maßgeblich vorangetrieben. Ihr Dank galt vor allem den Mitgliedern des Kuratoriums und den vielen freiwilligen Helfern, die durch ihr ehrenamtliches und tatkräftiges Engagement entscheidend zum Gelingen beigetragen hatten.

Die langjährige Maßnahme ist ein großer finanzieller Kraftakt. Neben der Umsetzung des neuen Museumskonzepts wurden das so genannte Hollnberger-Haus instandgesetzt und die gesamte Haustechnik sowie der Brandschutz in der Burg erneuert. Nachdem die Burganlage zuletzt 1989 mit einem Kostenaufwand von rund 1,2 Millionen Mark saniert worden war, betrug der finanzielle Aufwand, mit dem sie nun erneut ertüchtigt wurde, rund 1,2 Millionen Euro. Dafür wurden öffentliche Fördermittel in Höhe von knapp 930.000 Euro gewährt, und zwar 333.000 Euro von der Sparkasse Regensburg, 222.419 Euro von der LEADER-LAG ,,Regionalentwicklung Landkreis Regensburg e.V.", 150.000 Euro vom Kulturfonds Bayern, 96.000 Euro von der Bayerischen Landesstiftung, 67.000 Euro vom Bezirk Oberpfalz und 60.000 Euro von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern. Das Kuratorium selbst steuert über 110.000 Euro an Eigenmitteln bei.


Bayernweit einmalige Dauerausstellung

Die Burganlage Wolfsegg sei in vieler Hinsicht etwas ganz Besonderes – nicht nur für den Landkreis, sondern für die ganze Oberpfalz, stellte Landrätin Tanja Schweiger in ihrer Rede heraus. Die unverfälscht erhaltene gotische Bausubstanz sei in der Region einzigartig, ebenso die exponierte Lage mitten im Ort. Unter dem Burgberg befinde sich eine Tropfsteinhöhle, und die Burg selbst könne mit herausragenden denkmalpflegerischen und bauhistorischen Befunden aufwarten. Bayernweit einmalig sei die in der Burg untergebrachte und jetzt aktualisierte Dauerausstellung „Leben auf einer Oberpfälzer Burg". Tanja Schweiger ließ die letzten hundert Jahre der Wolfsegger Burggeschichte Revue passieren. So erwarb im Jahr 1933 der erste, ehrenamtliche Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz, Georg Rauchenberger, die Burg und rettete sie unter größten finanziellen Opfern vor dem weiteren Verfall. 1970 übergab Rauchenberger die Burg an das neugegründete „Kuratorium Burg Wolfsegg e.V.", das bis heute Eigentümer der Burganlage ist. Nach dreijährigen Renovierungsarbeiten des Burgmuseums wurde sie im Juni 1989 wiedereröffnet. Nun ist das Burgmuseum neu konzipiert und wieder fit für die Zukunft gemacht worden.

Kulturreferent des Landkreises betreute Projekt

Der Wolfsegger Bürgermeister Wolfgang Pirzer betonte, dass es die richtige Zeit war für eine Umgestaltung des Burgmuseums. Viele hätten sich um den Erhalt der Burg verdient gemacht. Ein großer Dank gelte den Mitgliedern des Kuratoriums um Geschäftsführerin Sonja Fuchs, die mit unermüdlichem Einsatz Sorge dafür getragen hätten, dass dieses Erbe für die Nachwelt erhalten bleibe. Sein besonderer Dank galt dem Kulturreferenten des Landkreises, Dr. Thomas Feuerer, der dieses Projekt mit großer Hingabe von Anfang an betreute und der die notwendigen finanziellen Mittel von den verschiedenen Stellen akquirierte. Im Namen der Gemeinde sprach Pirzer allen Geldgebern seinen Dank aus, denn ohne diese Hilfe wäre so ein Projekt niemals zu schultern gewesen. Pirzer zeigte sich überzeugt, dass mit dem neuen Museumskonzept die Burg, aber auch der Ort selbst enorm aufgewertet werde.

Kuratoriums – Geschäftsführerin Sonja Fuchs erinnerte an die ersten Planungen zur Konzeptänderung, die bereits vor mehr als zehn Jahre begonnen worden waren, und bekannte, froh zu sein, dass die Maßnahme nun endlich abgeschlossen sei. Für das neue Museumskonzept zeichneten Dr. Joseph Paukner aus Regensburg und Erich Hackel aus München verantwortlich, die dieses den Gästen gemeinsam vorstellten. Im Gegensatz zu früher gebe es nun mehr Bilder, lebensechte Figuren, Modelle, Filme, Geschichten und Musik. Bei der Neugestaltung hatte man das Ziel vor Augen, den Besuchern anschaulicher und mit allen Sinnen zu vermitteln, wie die Menschen einst auf der Burg Wolfsegg gelebt haben. Dabei wurde genau darauf geachtet, dass die Burg mit ihren Räumen gut zur Wirkung komme. Audiovisuelle Medien helfen bei der Wissensvermittlung. „Ein Museum ist immer auch ein Unikat. Menschen sollten von weither kommen, da dieses Museum hier einzigartig ist", sagte Dr. Paukner. Erich Hackel blickte zudem auf die Auslagerung des Kassenbereiches und des Museumsshops in das Heubergerhaus zurück und wies auf das angegliederte Burgcafe hin, das die gleichen Öffnungszeiten wie die Burg habe.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Thomas Dürr und dessen Sohn Amadeus, die beide stilecht gewandet und mit Instrumenten aus der damaligen Zeit ausgestattet waren.