Schwandorf. Über 30 Jahre lang haben Kreisbäuerin Barbara Hanauer  (Gaisthal) und Kreisobmann Hans Wilhelm (Guteneck) der Arbeit des „Bayerischen Bauernverbandes“  im Landkreis den Stempel aufgedrückt. Bei einer Feier in der „Ziegelhütte“ würdigten ihre  Nachfolger Sabine Schindler (Nittenau) und Josef Irlbacher (Nabburg) die Leistungen. 

Der neue BBV-Bezirksobmann Josef Wutz (Cham) und sein Vorgänger Franz Kustner (Amberg) ernannten Hans Wilhelm zum „Ehrenkreisobmann“ und überreichten ihm die Urkunde. Die gleiche Ehre wurde Barbara Hanauer zuteil. Die Urkunde „Ehrenkreisbäuerin“ verlieh die neue Bezirksbäuerin Rita Blümel aus Regensburg. Die Laudatio für die Geehrten übernahm der frühere Leiter des Landwirtschaftsamtes Nabburg, Franz-Josef Schneider.

Barbara Hanauer war die Gründungsvorsitzende der „Interessensgemeinschaft Landwirtschaft“ und damit Wegbereiterin des „Oberpfälzer Bauernmarktes“.  Dieses „Schaufenster der Region“ erfreue sich zunehmender Beliebtheit und stelle den Kontakt zwischen der bäuerlichen Selbsthilfeeinrichtung und dem Verbraucher her, so Schneider. Ferner gingen die BBV-Projekte „Landfrauen machen Schule“ und „Kindertage auf dem Bauernhof“ auf die Initiative der ehemaligen Kreisbäuerin zurück. Barbara Hanauer gründete den Landfrauenchor, organisierte 30 Landfrauentage, widmete sich beim regelmäßigen „Landfrauen-Frühstück“ gesundheitlichen Themen und legte ein Bildungsprogramm auf. Der frühere Behördenleiter bescheinigte der langjährigen Kreisbäuerin „eine erfolgreiche Netzwerkarbeit zum Wohle des ländlichen Raums im Landkreis Schwandorf“.

Franz-Josef Schneider erinnerte auch an „wegweisende Entscheidungen während der Ära Wilhelm“. Der Bayerische Bauernverband übertrug die Einsatzleitung für die Dorfhelferinnen dem Maschinenring, kämpfte erfolgreich um den Erhalt der Landwirtschaftsschule in Nabburg, organisierte Tage des offenen Hofes und den traditionellen Sebastiani-Bauerntag und bezog in Krisenzeiten Stellung. „Ein Populist war Hans Wilhelm nie“, stellte Franz-Josef Schneider fest. Vielmehr ein Mann des Ausgleichs, „der nicht die Konfrontation, sondern das Gespräch mit allen Beteiligten suchte“. Der Erhalt der „bäuerlichen Freiheit und der Schutz des Eigentums“ habe sich wie ein „roter Faden durch die Ära Wilhelm gezogen“. Mit Selbstbewusstsein und einem gesunden Maß an „Bauernstolz“ habe der Landwirt und Metzgermeister die Interessen seines Berufsstandes vertreten, so Schneider.

Der pensionierte Behördenleiter dankte auch der stellvertretenden Kreisbäuerin Barbara Stangl und dem stellvertretenden Kreisobmann Alfred Bauer, die sich ebenfalls nicht mehr zur Wahl gestellt hatten. Den Nachfolgern in den Führungsämtern, Josef Irlbacher (Nabburg), Johann Hahn (Nittenau), Georg Lorenz (Nabburg), Sabine Schindler (Nittenau) und Manuela Pronath (Fensterbach), wünschte Franz-Josef Schneider eine glückliche Hand. Dies taten auch stellvertretender Landrat Joachim Hanisch, MdB Karl Holmeier und MdL Alexander Flierl, nachdem sie die Arbeit der bisherigen Führungsspitze gewürdigt hatten.

Mit einem Geschenk wurden aus die ausgeschieden Mitglieder der Kreisvorstandschaft verabschiedet: Alfred Bauer, Barbara Stangl, Rudolf Birner, Robert Ferstl, Barbara Ruhland, Anita Irlbacher und Rita Heigl.