Ein Hausmusikabend bei den Luthers

Regensburg. Musik aus dem Umfeld Martin Luthers Werke von Ludwig Senfl, Hans Newsiedler Franz Vitzthum, Countertenor Julian Behr, Renaissancelauten

Ein Hausmusikabend bei den Luthers Regensburg, Neupfarrkirche am 24. Oktober 2017 um 19 Uhr, Vorverkauf: 15 € / 12 € ermäßigt, an der Abendkasse zzgl. 2 €.
Karten sind im Vorverkauf in der Regensburger Tourist Info erhältlich.

Die Musik spielt eine häufig unterschätzte Rolle im Rahmen der von Martin Luther ausgelösten Bewegung; ja, sie darf geradezu als der „Herzschlag der Reformation“ (so der damalige EKD-Präses Nikolaus Schneider) gelten. Luther selbst war ein großer Musikliebhaber, kannte das damalige polyphone Repertoire gut und musizierte auch gerne.
Das Programm beleuchtet das intensive Verhältnis Luthers zur Musik seiner Zeit. Er war ein großer Bewunderer der Werke Ludwig Senfls, Heinrich Fincks und Josquin des Prez und darüber hinaus haben seine eigenen Lieder Einzug in den Kanon der Kirchenlieder gefunden. Auch ein Stück aus dem Eisenacher Kantorenbuch erklingt; diese Sammlung von Motetten enthält Repertoire, das Luther in seiner Zeit als Schüler gehört oder selbst gesungen haben dürfte. Die reduzierte Besetzung von Laute und Stimme kommt einem Hausmusikabend im Hause Luther sehr nahe. Während einer Krankheit im April 1503 lernte dieser nämlich auf eigenem Wunsch hin das Spielen der Laute und das Niederschreiben von Musikstücken.
Prof. Dr. Katelijne Schiltz (Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg) wird in ihrer kurzen Einführung auf die Bedeutung der Musik für die frühe Phase der Reformation eingehen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Staatlichen Bibliothek Regensburg, dem Evangelischem Bildungswerk Regensburg, der Gemeinde der Neupfarrkirche Regensburg und dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg.
Hinweis: Wir danken dem Kulturreferat der Stadt Regensburg für die freundliche Unterstützung der Veranstaltung!

Über die Musiker:
Franz Vitzthum

Bild: Franz Vitzthum (c) by Angie Ernst

Franz Vitzthum erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen. Sein Gesangsstudium absolvierte er 2007 bei Kai Wessel an der Musikhochschule Köln. Schon während seiner Ausbildung erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien. Mittlerweile folgten Einladungen zu Solo-Abenden beim Rheingau Musik Festival, den HändelFestspielen in Halle, Karlsruhe und Göttingen, zu La Folle Journée in Nantes und dem Bach Festival Philadelpia. Er arbeitete u. a. mit den Dirigenten Nicolas McGegan, Hermann Max, Marcus Creed, Daniel Reuss und Philippe Herreweghe zusammen. Desweiteren hat er bei diversen Opern und Oratorienproduktionen mitgewirkt, u. a. bei Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung (Glanert), Jephta und Solomon (Händel), Orfeo (Gluck) und Orlando generoso (Steffani) und zuletzt in Spartaco (Porsile) an der Winteroper in Schwetzingen. Franz Vitzthum ist auch vielgefragter Kammermusikpartner. So konzertiert er regelmäßig mit dem Lautenisten Julian Behr, dem Capricornus Consort Basel und singt mit dem von ihm gegründeten Vokalensemble Stimmwerck. Diese vielseitige Tätigkeit spiegelt sich in seiner Diskographie wider, die laufend erweitert wird. Nach seiner Debüt-CD Ich will in Friede fahren hat Franz Vitzthum unter dem Titel HimmelsLieder eine weitere Solo-CD mit geistlichen Barockliedern für das Label Christophorus veröffentlicht. Luthers Laute war nominiert für den ICMA Award 2016 und CD - Tipp bei BR, MDR, NDR, WDR, Radio Bremen, SWR, kulturradio rbb.



Julian Behr

Julian Behr absolvierte zunächst ein Studium in klassischer Gitarre und Laute bei Mario Sicca und Robert Barto an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Nach einem Aufbaustudium in Laute bei Joachim Held am Hamburger Konservatorium studierte Julian Behr Alte Musik und Lauteninstrumente an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel bei Hopkinson Smith. Von 2007 bis 2011 unterrichtete der Lautenist an der Musikhochschule Nürnberg. Es erfolgten Auftritte bei Festivals in den meisten Ländern Europas und in Südamerika mit u. a. dem belgischen Ensemble Ausonia, mit der Akademie für Alte Musik Berlin, mit Al Ayre Espagnol, Peter Kooj und Sette Voci sowie mit den Altisten Franz Vitzthum und Andreas Scholl. Neben solistischen- und kammermusikalischen Projekten ist die Mitwirkung an BarockopernProduktionen ein Bestandteil seiner Arbeit, u.a. an den Opernhäusern in Hamburg, Berlin, Amsterdam und Brüssel oder beim Festival Winter in Schwetzingen. Seine Tätigkeit ist dokumentiert auf CDs bei Alpha, Harmonia Mundi, ORF Alte Musik und Capriccio.

 

Ein Missverständnis und seine weitreichenden Folge...
Geschädigter fährt nach Unfall weiter