Wackersdorf. Fast vier Meter breit, über zwei Meter lang und knapp 800 Kilogramm schwer: Der Transport des Modells eines Braunkohle – Tagebaus stellte die Mitarbeiter des Museums und die beauftragte Kunstspedition am vergangenen Montag vor eine kräftezehrende Zentimeterarbeit.

Das Modell, eine Leihgabe von Deutschen Museum München, war über viele Jahre im Heimat- und Industriemuseum in Wackersdorf ausgestellt. Zu Beginn des neuen Jahres lief der Leihvertrag aus und das große und schwere Modell sollte zurück an das Deutsche Museum. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass das Museumsgebäude ein ehemaliges Laborgebäude mit kleinen Räumen, engen Fluren und handelsüblichen Türen und Durchgängen ist. Trotzdem zeigten sich Museumswärter und Kunstspediteure optimistisch: „Irgendwie musste das Modell rein, also bekommen wir es auch irgendwie wieder raus.“ Die Fachspedition Art Handling aus Köln bzw. München benötigte knapp drei Stunden, um das Exponat – soweit zerlegt wie möglich – fachgerecht und unbeschädigt aus dem Gebäude in den LKW zu schaffen.

Zur Veranschaulichung des Braunkohletagebaus steht dem Museum übrigens ein weiteres Modell zur Verfügung. Da dieses Modell näher an der Abbaupraxis der Wackersdorfer Region läge, habe man sich für dessen Erhalt und die Aufgabe deszusätzlichen Modells entschieden. Der entstandene Freiraum ist bereits verplant. Die Lager des Museums sind prall gefüllt mit Exponaten und weiteren Modellen, die nur darauf warten, der Öffentlichkeit präsentiert zu werden. So wird voraussichtlich ein Übersichtsmodell über die Wackersdorfer Region mit sämtlichen Orten und ehemaligen Braunkohlegebieten Platz im Museum finden. Derzeit sind die ehrenamtlichen Museumsbetreuer damit beschäftigt, das Museum für die neue Saison vorzubereiten und teilweise umzugestalten. Die Saison startet wie jedes Jahr im April, an jedem letzten Sonntag im Monat bietet das Museum außerdem wieder Führungen durch das benachbarte Geotop an.