Bild:(c) Felix Bonn -  Kreis Regensburg. In der Nacht zum Montag kam es zu einem Großeinsatz der Feuerwehr im östlichen Landkreis Regensburg. Bereits von Weitem sehen die Feuerwehren die große Rauchentwicklung, als sie gegen 22.40 Uhr am Sonntagabend zu einem Brand in einem Recyclingbetrieb im östlichen Landkreis Regensburg gerufen werden.

Vor Ort ist die Ursache schnell gefunden, ein riesiger Komposthaufen steht in Brand. "Das große Problem ist, dass das hier eine Einöde ist und wir somit Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung haben", so Einsatzleiter Andreas Fuchs von der Feuerwehr Pfatter. Auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern glühte der Komposthaufen lichterloh. Es wird vermutet, dass sich der Haufen selbst entzündet hat.

Die letzten Tage war es sehr heiß und trocken. Durch die Gärungen im Haufen, kann sich der Kompost leicht selbst entzünden. "Da braucht nur noch eine Glasflasche mit drinnen liegen und der Prozess wird noch beschleunigt", so Fuchs weiter.

Mit Wasser aus mehreren Brunnen, das über lange B-Leitungen zum Brandherd gefördert wurde - 8.000 Liter pro Pumpe und Minute - konnte das Problem mit der Wasserversorgung schließlich in den Griff gebracht werden. Feuerwehrleute spritzen mit mehreren Rohren auf den qualmenden Kompost.

Doch etwas ganz anderes macht den Einsatzkräften noch mehr zu schaffen. Es hatte sich starker Rauch gebildet, der durch den ständig wechselnden Wind in alle Richtungen verteilt wurde. "Wir wissen momentan nicht, wie wir mit dem Rauch umgehen sollen. Wir brauchen für jeden Feuerwehrman Atemschutz und müssen immer aufpassen, dass wir selber nicht direkt im Rauch drinnen stehen", erklärt uns Einsatzleiter Andreas Fuchs. Die Rauchgrenze liegt bei 500 Metern um die Brandstelle.

Drei Feuerwehrleute kollabierten während des Einsatzes, sie hatten wegen des Rauches Atemprobleme bekommen. Nach einer Behandlung im Rettungswagen, konnten sie aber wieder in den Einsatz entlassen werden. "Rauch enthält Gase und Gase sind für unsere Lungen gefährlich. Es können Reizungen hervorgerufen werden", sagte der Einsatzleiter des Rettungsdienstes, Johann Schuster. Und deshalb hatte er auch gleich vier Rettungswagen und einen Notarzt auffahren lassen.

Mit zwei großen Baggern und einem Radlader wrüde der Kompost auseinander gezogen, um so die Glutnester im Inneren besser ablöschen zu können. Mit Hilfe von Wärmebildkamers wurde die Temperatur stetig kontrolliert. 

Gegen 2.30 Uhr konnte der Brand dann unter Kontrolle gemeldet werden. Doch die Nachlöscharbeiten werden wohl noch bis Montagmittag andauern.

Wegen der Länge des Einsatzes hat das Rote Kreuz ein Versorgungszelt für die Einsatzkräfte aufgebaut und in der Feldküche vor Ort Nudelsuppe zubereitet. Da sehr viele Pressluftflaschen für die Atemschutzgeräte benötigt wurden, wurde der Atemschutzcontainer der Feuerwehr Neutraubling angefordert. Insgesamt waren fast 100 Kräfte im Einsatz. Vor Ort waren die Wehren aus Pfatter, Grisau, Geisling, Gmünd, Riekofen und Schönach. Vom BRK waren die Bereitschaften aus Regensburg, Sinzing, Regenstauf, Neutraubling und Barbing vor Ort.

Feuerwehreinsatzleiter Andreas Fuchs rät bei diesen Temperaturen: "Momentan sollte man einfach schauen, was man wegwirft und wie man den Müll trennt. Grüngutabfälle möglichst vermeiden. Glas vermeiden, das oben drauf liegt. Das ist etwas, was sich oft leicht entzündet; besonders auch im Wald. Einfach ein wenig darauf schauen."