EnergieMonitor macht Verbrauchsdaten transparent

Regenstauf zählt mit zu den ersten Gemeinden in der Oberpfalz, die den EnergieMonitor der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) nutzen.

Der EnergieMonitor, das ist zum einen der große Bildschirm, der im Eingangsbereich des Rathauses durch die Firma AVF aus Oberviechtach installiert wurde. Zum anderen ist er ein Online-Angebot auf der Homepage des Marktes Regenstauf. Auf www.regenstauf.de unter „EnergieMonitor" ist ständig aktuell nachzulesen, wie viel Strom gerade im Ort verbraucht wird und wie hoch dabei der Anteil der auf dem Gemeindegebiet erzeugten erneuerbaren Energien ist.

„Grün und regional", unter dem Schlagwort wirbt das Bayernwerk für den Energiemonitor und für die regionale Energieversorgung und fordert: „Künftig soll auch der Strom am besten direkt vom Nachbarn kommen."

Wert hat Luft nach oben

Wolfgang Dumm, Kommunalbetreuer beim Bayernwerk, kam am Freitag,den 11. Dezember, ins Rathaus und stellte Bürgermeister Josef Schindler und der neuen Klimaschutzmanagerin Veronika Preis den EnergieMonitor vor. An dem trüben Dezembermorgen um 9 Uhr war der Himmel sehr bedeckt, es gab keinen Wind. Der Anteil der regenerativen Energie, die genau zu dem Zeitpunkt im Markt erzeugt und verbraucht wurde, lag bei einem Anteil von 15 Prozent. Bei 15 Prozent, räumte Wolfgang Dumm ein, „da ist noch deutlich Luft nach oben". Besser als der aktuelle Wert sah allerdings der Durchschnittswert der letzten 30 Tage aus, den der EnergieMonitor ebenso anzeigt. Dieser Durchschnittswert bescheinigte einen Eigenversorgungsgrad von 29 Prozent. Auch dieser 30-Tages-Wert sei eher unterdurchschnittlich, sagte Bürgermeister Schindler. Der Wert wurde in einer Zeit mit sehr verhangenem Himmel ermittelt. Der Bürgermeister ist sich sicher: „Auf's Jahr gerechnet wird der Durchschnittswert deutlich besser ausschauen."

Der überwiegende Teil der regenerativen Energie kommt in der Marktgemeinde von Photovoltaikanlagen und aus Biomasseanlagen, die derzeit aus datenschutzrechtlichen Gründen noch unter „Weitere" geführt werden. Hinzu kommen kleine Wasserkraftwerke und Biogasanlagen.

Große Abnehmer im Markt

Außerdem, betonte Wolfgang Dumm, müsse man den Grad der Eigenversorgung in Relation zum Energieverbrauch vor Ort sehen. Dumm: „29 Prozent Eigenversorgungsgrad ist nicht schlecht, wenn man bedenkt, was es in Regenstauf an Industrie und größeren Arbeitgebern gibt." Wolfgang Dumm bezeichnete die Energiewende als eine der größten aktuellen Herausforderungen: „Die Energiezukunft ist dezentral. Städte und Gemeinden spielen deshalb eine immer größere Rolle in der Versorgung."

Das Bayernwerk führt das Stromnetz als Netzbetreiber und kennt daher alle aktuellen Verbrauchs- und Einspeisungsdaten. Kleinere Anlagen, wie etwa Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Privathäusern, liefern keine fortlaufenden Daten zur Energieeinspeisung. Aufgrund von Standardlastprofilen und Wetterdaten, erläuterte Dumm, ließen sich diese Werte aber gut einschätzen.

Die Werte des EnergieMonitors werden alle 15 Minuten aktualisiert. Da die Daten jederzeit online einzusehen sind, können sie auch Diskussionsgrundlagen für Gemeinderatsbeschlüsse, Bürgerversammlungen oder auch für entsprechende Projekte an Schulen liefern, sagte Dumm. Weiter könnten die Daten auch Diskussionen über die Effizienz erneuerbarer Energien versachlichen.

Verbrauch wird transparent

Für Bürgermeister Josef Schindler hat der Anteil an erneuerbaren Energien im Markt „Luft nach oben." Er kündigte an, dass im nächsten Jahr zwei weitere große Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Regenstauf gebaut werden sollen. Auch beim Aufstellungsbeschluss für das Gewerbegebiet Brennthal, der für das nächste Frühjahr angedacht sei, sollten möglichst die Dächer aller Gebäude mit Photovoltaikanlagen bestückt werden. „Dachflächen gehen vor Freiflächen" bekräftigte Schindler dazu den Standpunkt der Marktgemeinderäte.

Auch bei den Liegenschaften des Marktes, so Schindler, gebe es in der Hinsicht viel Potenzial. Auf Klimaschutzmanagerin Veronika Preis warte da eine große Aufgabe. Preis sieht es als „wesentlichen Teil meiner Arbeit, Energieflüsse transparent zu machen". Dafür und für die langfristigen Planungen im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes für die Gemeinde sei der EnergieMonitor ein wesentliches Hilfsmittel.

Für den EnergieMonitor zahlt die Marktgemeinde nach drei Einführungsmonaten 199 Euro pro Monat an das Bayernwerk. Zu den Kosten sagte Bürgermeister Josef Schindler: „Das ist es uns wert, weil es eine gute Sache ist."


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