Hammersee ohne Blaualgen: Im Sommer letzten Jahres startete das Pilotprojekt einer Ultraschallanwendung zur Reduzierung dieser Problematik. Inwieweit das gelungen ist und wie es heuer weitergeht, darüber informierten sich die Gemeinderäte und interessierte Bürger bei der Gemeinderatssitzung. Das Büro Wassmann stellte die Zwischenergebnisse vor.

Ein Thema, das die Bodenwöhrer das gesamte Jahr über beschäftigt, sind die Blaualgen im Hammersee. Bereits seit mehreren Jahren wird eine außergewöhnliche Blaualgenentwicklung in den Sommermonaten beobachtet. Mit Sorge, gilt doch der See als attraktives Ziel für Ausflügler und Urlaubsgäste. Die Gemeinde habe sich daher der Aufgabe verschrieben, die Cyanobakterien zurückzudrängen. Ein langwieriger Prozess, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich einige Flächennutzungen im Einzugsgebiet des Hammersees der Verfügungsgewalt der Kommune entziehen. Bodenwöhr habe sich in einem Pilotversuch den Forschungsarbeiten des Büro Wassmann angeschlossen, das mit der Anwendung spezieller Ultraschallmuster flankierend eine Maßnahme zur direkten Blaualgenbekämpfung darstellt. Für den Ultraschalleinsatz im gesamten Hammersee sei vom Büro Wassmann eine Konzeption entwickelt worden, die im Endausbauzustand eine Effektivleistung mit bis zu acht Geräten vorsehe. Das Landratsamt habe im Juli 2016 vier Geräte genehmigt, die sich im Wesentlichen auf eine Behandlung in Richtung Weichselbrunner Weiher ausrichteten.

Dipl.-Ing. Hartmut Wassmann legte die bisherigen Erkenntnisse dar und machte den Bodenwöhrern Mut, angesichts der Erfolge unter anderem am Hiltruper See in Münster. Es bestehe die begründete Chance, einem erneuten Massenvorkommen von Blaualgen auch ohne Einsatz von Chemikalien wirksam entgegenzutreten. Erhebliche Auflagen von Seiten des Landkreises Schwandorf begleiteten das Projekt. Um die Kosten niedrig zu halten, wurden die Beobachtungen und Messungen durch gemeindeeigene Ressourcen durchgeführt, die Wasserproben zu einem akkreditierten Labor versandt. Diese erste Versuchsphase der Ultraschallanwendung habe die Entwicklung der Blaualgen noch nicht im gewünschten Maße unterbinden können, so Wassmann. Besonders ab August habe sich die Problematik verschärft. Im Bereich der Messstelle, die dem Ultraschall am stärksten ausgesetzt war, seien deutlich geringere Biovolumina und Chlorophyllgehalte der Blaualgen festgestellt worden, was auf positive Effekte des Ultraschalleinsatzes hinweise.

Wassmann empfahl, den Ultraschalleinsatz in den Jahren 2017 und 2018 zu optimieren und frühzeitig, im März beginnend, fortzusetzen. Stärkere Aufmerksamkeit solle dem nördlichen und östlichen Zustrombereich oberhalb des bisherigen beschallten Bereiches als wesentliche Entstehungsorte gelten. Dabei solle überprüft werden, ob auch der Weichselbrunner Weiher und präventiv auch der Warbrucker Weiher in die Beschallung einbezogen werden. Der Weichselbrunner Weiher gelte als wesentlicher Entstehungsort für die Blaualgen. Gemeinsam mit dem Angelsportverein sollten konkrete Schutzzonen eingerichtet werden, in denen eine Röhricht-Ausbreitung ermöglicht werden soll. Weiterhin sollten konstruktive Änderungen in der Ablaufkulisse vorgenommen werden. „Das Messprogramm 2016 hat sich im Grundsatz bewährt“, so Wassmann. „Es sollte in Teilen präzisiert und angepasst werden.“ Die Räte sprachen sich einstimmig für die Empfehlungen des Fachmannes aus. Die Verwaltung wurde mit der Kostenermittlung beauftragt.