BRUCK. 95 Jahre Volks- und Gebirgstrachtenverein „Enzian“ in Bruck feierte der Verein am Samstag mit einem Festakt im Meisl-Saal. Peter Faltermeier moderierte die Veranstaltung mit vielen Vereins- und Gauehrungen. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den „Oberpfälzer Moidln und Bert“.

Vorstand Jürgen Hofmann ging kurz auf die Geschichte des Trachtenvereins ein. Nach einigen Höhen und Tiefen sind derzeit fast 300 Mitglieder beim Verein und fast 80 Trachtenträger.

1922 kamen Holzarbeiter aus dem Oberland und brachten der Brucker Jugend das Schuhplatteln bei und so wurde auch gleich der Verein gegründet. Zwischen den Weltkriegen und während des Krieges schlief allerdings die Vereinsarbeit ein. Erst als Johann Feldmeier 1949 aus der Kriegsgefangenschaft kam, ging es mit dem Verein wieder weiter. Die Gründungsmitglieder von 1922 wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Schon ab 1950/1951 wurde mit dem Theaterspielen angefangen. Auch heute noch ist die Theatergruppe ein wichtiger Bestandteil des Vereins. So finanzierte sich der Verein auch eine Fahne, die 1954 gekauft und geweiht wurde - nach einigen Schwierigkeiten im Vorfeld. Ab Mitte der 1960er Jahre fand sich eine Jugendgruppe zusammen, die seither aktiv mitarbeitet. Schon mehrere große Feste richtete der Trachtenverein „Enzian“ aus, wie etwa das Gautrachtenfest 1999 oder das 85-jährige Jubiläum 2007 und verschiedene Zeltlager.

Zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2022 bewarb sich der Verein in Lübben beim Deutschen Trachtentag im Mai um die Ausrichtung des Deutschen Trachtenfestes mit einem Kurzfilm. Die Idee zum Image- und Bewerbungsfilm hatten Daniel Reichinger und Sophia Paul. Der Begriff „Hoamat“ wird hier umschrieben: was Heimat ist und wo genau Bruck liegt: Im Sulzbachtal. Es wird auch gezeigt, dass viele verschiedene Menschen beim Verein sind und ihn mitgestalten. Ob Lehrer oder Lastwagenfahrer, ob jung oder alt, jeder engagiert sich auf seine Weise im Verein und trägt zur Erhaltung der Sitten und Bräuche bei. Der Film ist auch auf der Homepage des Vereins www.enzian-bruck.de zu sehen.

Die mündliche Zusage zur Ausrichtung des Deutschen Trachtenfestes im Sulzbachtal überbrachte Gunter Dlabal, der Vizepräsident des Deutschen Trachtenverbandes.

Zum Festausschuss für das Deutsche Trachtenfest gehören: Landrat Thomas Ebeling, die Bürgermeister Hans Frankl, Karl Bley und Richard Stabl, eine Vertretung der Bayerischen Staatsregierung, der 1. Präsident des Deutschen Trachtenverbandes, Max Bertl, Vorsitzender des bayerischen Trachtenverbandes, Peter Kurzwart, Vorsitzender des Oberpfälzer Gauverbandes, Jürgen Hofmann und Peter Faltermeier.

Die Brucker Bürgertracht um 1860 soll dann auch als Festgewand getragen werden. Diese stellten Sophia Paul, Marie Schmidbauer und Gabi Hering vor. Von alten Bildern um 1860 weiß man, was damals getragen wurde. Die Damen hatten ein dunkles Kopftuch oder bei festlichen Anlässen eine Riegelhaube, ein farbiges Dirndl, sowie gestrickte weiße Stulpenhandschuhe. Drei Jahre erarbeiteten die Vereinsmitglieder mit Trachtenexperten das Aussehen der Damen- und Männertracht bis ins Detail wie reich mit Perlen bestickte Mieder.

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Die zahlreichen Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft und/oder Wirken auf Gauebene, sowie für langjährige Mitarbeit in der Vorstandschaft gingen schnell über die Bühne.

Gunter Dlabal, Vizepräsident des Deutschen Trachenbundes, Günter Frey, der Landesjugendleiter des Bayerischen Trachtenbundes und der stellvertretende Landrat Jakob Scharf lobten die gute Zusammenarbeit im Verein. Auch, dass Alt und Jung in die Vereinsarbeit eingebunden seien, gefiel den Rednern.

Bürgermeister Hans Frankl hob die Vielseitigkeit von Vorstand Hofmann hervor. Bürgermeister Karl Bley aus Nittenau hob das Herzblut hervor, das der Verein in alles stecke. Albert Krieger aus Bodenwöhr gab gern seine Zusage zur Unterstützung beim Deutschen Trachtenfest. Der Oberpfälzer Gauvorstand Peter Kurzwart lobte das Engagement des Vereins auf Gauebene und Hofmanns gute Verbindungen zu den anderen Gauen. Dies bestätigte auch der Vorstand des Patengaus „Isargau“ Michael Unruh.

Zum Standkonzert am Marktplatz mit der „Neukirchner Blasmusik“ kam auch Staatsministerin Emilia Müller. Nach dem Festgottesdienst marschierten die Vereine im

Festzug von der Kirche bis zum Freizeitzentrum. Hier beendete ein etwa 90-minütiges Programm mit verschiedenen Tanz- und Musikdarbietungen das 95-jährige Jubiläum.

Ehrungen

Geehrte für langjährige Vereinsmitgliedschaft.

25 Jahre. Maria Hoffmann, Elke Gruber, Brigit Steiner, Josef Lercher, Regina Schwarzer, Franz Gleixner

40 Jahre: Peter Pöppl, Anton Bauer, Luise Stopf, Alois Gramml, Alois Stopf, Johann Biehler, Monika Biehler, Christine Duscher, Josef Duscher, Markus Hofmann, Andreas Karl, Josef Kraus sen., Josef Mindel, Hugo Schwarzer, Theresia Blüml, Tanja Gleixner, Hans Grimm, Karl Gruber, Armin Hofmann, Jürgen Hofmann, Robin Luft, Rosemarie Nöth, Johann Rothmayr, Max Schwarzfischer,

50 Jahre: Paul Hartwich, Albert Pickl, Mathilde Hartl, Rosa Schmid, Lina Steiner, Hermann Eckert, Gerhard Edelgard, Josef Schwarz, Christa Riedel, Ludwig Seidl, Kurt Steiner, Christa Hofmann-Pöppl, Traudl Karg, Christl Ochsenbauer, Walter Hartl

60 Jahre: Michael Ochsenbauer, Josef Ochsenbauer, Werner Hofmann

65 Jahre:  Franz Buchner

70 Jahre: Karl Bauer, Konrad Wittmann

Gauehrungen:

25 Jahre: Birgit Steiner, Jürgen Hofmann, Martin Ochsenbauer

40 Jahre: Ilse Bittner, Josef Gruber

70 Jahre: Konrad Wittmann

Gauehrungen für besondere Verdienste im Ausschuss:

Über 15 Jahre: Gabi Hering, Birgit Steiner, Peter Faltermeier

Über 20 Jahre: Jürgen Hofmann

Über 30 Jahre: Kurt Steiner, Wolfgang Bittner

Über 50 Jahre: Werner Hofmann