Die Anlieger der Forststraße wenden sich gegen die Absicht der Gemeinde Bodenwöhr, die Zufahrt zum neuen Gewerbegebiet in ihrer Straße zu planen. Unterschriften wurden gesammelt, die im Rathaus übergeben wurden.


Auf dem Parkplatz der Gemeindeverwaltung hatten sich so viele Anwohner der Forststraße postiert, mit Plakaten bzw. Transparenten, die Auskunft zu ihren Forderungen geben, so dass dritter Bürgermeister Andreas Seitz, sowie von der gemeindlichen Bauverwaltung Harald Haag und Lisa Ziegler, den Kontakt zueinander in der Außenanlage suchten.

Wie bereits berichtet, waren vor einigen Wochen sämtliche Anrainer der Forststraße zusammengekommen, direkt in ihrer Straße, an der Einmündung zur Staatsstraße, um über die Planung der Gemeinde zu sprechen. Unsere Bedenken und Anliegen wollen wir nun persönlich vorstellen", sagte Margot Gerkowski, neben Peter Bogner und Sebastian Mentz, eine der Organisatoren des Widerstands. Noch einmal betonten sie, dass sie nichts gegen die Entstehung des geplanten Gewerbegebiets haben, wohl aber gegen die Planung, die Zufahrt über die Forststraße erfolgen zu lassen. 203 Unterschriften hatten sie gesammelt, die sie nun an Seitz übergaben.

Befürchtet wird ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Forststraße, eine Straße, die ohnehin schon stark frequentiert wird. Zum einen wird die Forststraße dazu genutzt, um zum Bauhof zu gelangen, zum anderen sind Kindergarten- und Schulkinder unterwegs, Kirchgänger suchen die Marienkirche auf, ältere Menschen mit Rollatoren und Mütter mit Kinderwägen sehen sich mit der Enge des einseitigen Gehwegs konfrontiert.

Vorgeschlagen wird, dass auf der anderen Straßenseite ein Gehweg errichtet wird, statt des bislang als Stellplatz genutzten Streifens. Der bereits vorhandene Fahrrad- bzw. Fußgängerweg von der Industriestraße Richtung Forststraße soll weitergeführt und an die bereits im Bebauungsplan vorgesehene Erschließungsstraße des Gewerbegebietes angebunden werden. Möglich sei auch, den bisherigen Fuß- und Radweg direkt auf den vorhandenen Wendehammer als Zufahrtsweg auszubauen. Die Forststraße müsse vor dem Wendehammer durch geeignete Maßnahmen, die aber eine schnelle Zufahrt für Hilfsfahrzeuge ermöglichen, abgetrennt werden. Somit erfolge die Zufahrt zum neuen Industriegebiet über die Industriestraße und der Verkehr in der Forststraße werde nicht noch weiter als bisher schon erhöht. „Eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens ist aus Sicherheitsgründen, Emissions- und Lärmschutz, sowie vor allem den örtlichen Gegebenheiten nicht tragbar", so die Anwohner. Junge Familien mit Kindern und ältere Personen wohnen hier, einen Kinderspielplatz gebe es an der Ecke Forst-/Bgm.-Wiendl-Straße. Eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens bilde ein erhöhtes Gefahrenpotenzial. Dritter Bürgermeister Andreas Seitz sagte, dass die Bedenken miteinfließen in den Entscheidungsprozess. Der Gemeinderat werde entscheiden.

Vor ihren jeweiligen Eigenheimen hatten Margot Gerkowski, Sebastian Mentz und Peter Bogner Plakate bzw. Transparente gehängt, um Passanten auf die Situation und Gefahren des erhöhten Verkehrsaufkommens hinzuweisen. Daraufhin haben sie ein Schreiben von der Gemeinde erhalten, mit der Aufforderung diese Plakate zu entfernen. Zudem wurde ein Bußgeld angedroht. Auch enthielt das Schreiben den Vorwurf, dass Autos in der Forststraße angehalten worden seien und dass die Adressaten dazu nicht befugt seien. Sie entgegneten, dass sie davon nichts wüssten. Auch wehrten sie sich dagegen, die Plakate zu entfernen. Harald Haag sagte, dass Beschwerden eingegangen seien, dass Autos aufgehalten worden seien. „Die Erlaubnis, die Plakate hängen zu lassen, haben Sie nicht, aber lassen Sie es hängen, auf eigene Verantwortung." Die Anwohner werden weiterhin ihre Anliegen verfolgen.