"Frieden schaffen? Klappt nur ohne Waffen!"

Auch heuer führte die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsgegnerInnen (DFG-VK) ihren Ostermarsch im Städtedreieck in Form einer Radfahrt von Maxhütte-Haidhof über Teublitz nach Burglengenfeld durch, motorisierte Begleitung inklusive. Redner von DFG-VK und VVN-Bund der Antifaschisten warnten vor Kriegsgefahr und Aufrüstung.

 

Willi Rester (DFG-VK) wies in Maxhütte-Haidhof auf die Kriegsvorbereitungen in den oberpfälzer Truppenübungsplätzen hin. Hier werden die Soldaten sowohl der Bundeswehr als auch der US-Streitkräfte auf ihre unmittelbaren Einsätze vorbereitet, inklusive Drohnenflüge. Rester sprach sich dafür aus, diese landschaftlich überaus reizvollen Gegenden dem Militär zu entziehen und der Bevölkerung zurück zu geben.

Bei der Friedensandacht in der evangelischen Segenskirche in Maxhütte ermunterte Pfarrer Theiß die Friedensradler, in ihrem Engagement nicht nachzugeben. „Ein Mann, der nach einem Sturm am Strand entlangging, um vor Sonnenaufgang die an Land gespülten Seesterne wieder ins Meer zu werfen, wurde gefragt, ob es angesichts der vielen Tausenden Exemplare nicht ein sinnloses Unterfangen sei. Der Mann deutete auf den Seestern, den er gerade in der Hand hielt: Diesem Burschen hier ist es nicht egal.“

In Teublitz kritisierte Marian Janka (VVN) die geplante Aufstockung des Rüstungshaushalts um 130 Mrd Euro. Dem UN-Flüchtlingshilfswerk fehlen 4,5 Mrd Euro, um den syrischen Flüchtlinge eine minimale Perspektive in den Flüchtlingslagern zu geben. „Die Bundeswehreinsätze der letzten 25 Jahre waren wirkungslos, nirgends gibt es dauerhaften Frieden und stabile zivile Gesellschaften. Die Lage im Kosovo ist so aussichtslos, dass sich große Teile der Bevölkerung den syrischen Flüchtlingstrecks angeschlossen haben. Sieht so ein erfolgreicher Einsatz aus?“ Keine Frage für Janka, wo das Geld besser angelegt wäre.

In Burglengenfeld sprach sich Claudia Averibou (DFG-VK) für zivile Konfliktbearbeitung aus. Alle erfolgreich gelösten Konflikte der letzten 50 Jahre wurden nicht mit militärischen, sondern mit zivilen Mitteln gelöst. Sie verdeutlichte dies am Beispiel Nordirland und Südafrika. „Angesichts der Milliarden, die der Bundeswehr zur Verfügung stehen, sind die Ergebnisse erbärmlich. Außer beim Oderhochwaser hat die Bundeswehr überall kläglich versagt.“ Die Aussagen diverser Parteienvertreter zur Stärkung des Zivilen Friedensdienstes wertete Averibou als Lippenbekenntnis. „Weder an der Spitze noch an der Basis der Koalitonsparteien gibt es Interesse an Alternativen zum Militär“.

Zum Abschluss wies Rester noch auf die nächste Aktion der DFG-VK hin. Am 7. Und 8. Mai soll mit einer Radtour entlang der Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels ein Stück Heimat erfahren werden. Die Strecke führt teilweise direkt an den Grenzen des Militärgeländes entlang, es könne so die Schönheit der Landschaft erfahren werden. Rester, der als Soldat selbst auf beiden Truppenübungsplätzen gewesen war, versicherte, dass die Landschaft im Inneren des Übungsplatzes genauso reizvoll sei. Demnächst werde die genaue Planung auf www.dfg-vk-bayern.de/oberpfalz veröffentlicht.

 

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