Furiose Faschingshochzeit in Neuhaus

Neuhaus. Viele Schaulustige (so an die 500 müssen es gewesen sein, da der Leberkäs ausgegangen ist) kamen zur „Neuhauser“ Faschingshochzeit bei strahlendem Sonnenschein. Die lang „überstandigeschöllhaxerte und oberkiesige Saubauerstochter Franziska Josepha Schmid“ (Franz JosephKugler)vermählte sich mit dem einstigen „Weiberscheicher und dotschigemJunggsellnXaver Krislbauer (Yvonne Käsbauer) aus Dreihäusl“im Standesamt der Gemeinde Neuhaus.

Wie es sich für eine richtige Bauernhochzeit gehört, kamen Hochzeitslader "Regental-Hias von da Sunnaseitn", alias Evi Kugler und dem Brautführer KrispinKrauterer von „Unt“(Harald Krautbauer) sowie die „Loamsieder“ Musikanten zuerst zum Bräutigam, um ihn zur Abholung seiner Braut zum Standesamt zu begleiten. Gemeinsam zog dann die dort versammelte Hochzeitsgesellschaft, voran die Nittenauer Blaskapelle, zur Braut um sie bei ihren Eltern samt Kammerwagen abzuholen.

Die Vermählung selber wurde dann am Dorfplatz zelebriert, wo sich die gesamte Neuhauser Bevölkerung sowie viele Neugierige aus der Umgebung hinzu gesellten. Schließlich war die letzte Hochzeit schon 11 Jahre her.

 Das Vermählungsritual beim Standesbeamten Johann Friedrich von Zell, kurz der „Zellbauern-Russ“ (Christian Bösl) gestaltete sich aber als schwierig, da die Brautleute so keine rechte Lust zur Bindung bis zum Tode hatten. Die Sache eskalierte, als der Brautvater unerwarteter Weise eine Rede halten sollte.

Der 1. Bürgermeister Bley, Helga Proske und Stadtpfarrer Adolf Schöls kamen ebenfalls, vorangegangen war ein Besuch durch die Hochzeitslader.

Er wolle nicht, sagte aber: Er freut sich, dasssein Xaver das Junggesellenleben aufgeben will, obwohl er die Braut nicht liebt, was ja egal sein kann, weil die Braut ja reich ist. Die Empörung war bei den Brautleuten so groß, dass das Zeremoniell für eine Bedenkzeit unterbrochen werden musste. Mit Engelszungen und Bestechung mussten die Bruateltern eingreifen, um bei der entscheidenden Frage des Standesbeamtenwenigstens zu einem zögerlichen „Ja“ zu kommen.

Gruppenfoto der Hochzeitsgesellschaft.

Nachdem auch seitens der Hochzeitsgesellschaft keine Einsprüche mehr bekundet wurden, wurde die Trauung mit Tausch der Ringe und dem Ritual des „Verbandelns“ vollzogen. Nach der Bekanntgabe der Rechte und Pflichten in der Ehe, die vom Gemeindeschreiber „Wastlbauer“ (Walter Obermeier) akribisch protokolliert wurden, fand die Vermählung ihren Abschluss mit dem Hochzeitsbusserl. Die Stadtkapelle spielte abschließend das Zuchthauslied und alle sangen mit.

Der Hochzeitslader "Regental-Hias von da Sunnaseitn", alias Evi Kugler, begleitete spontan und hintersinnig das dreistündige Spektakelgespickt mit frechen und witzigen Gstanzln.

 

 

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