Mit seiner „Gartenpflegervereinigung“ nimmt der Landkreis Schwandoef in Bayern eine Sonderstellung ein. 600 Mitglieder, regelmäßige Veranstaltungen und jährliche Kurse – damit besitzt Schwandorf ein Alleinstellungsmerkmal. Am Wochenende feierte die Vereinigung im Wild- und Freizeitpark Höllohe das 60-jährige Bestehen mit einer Quitten- und Haselnussausstellung, Verkostung von Quittensaft und Vorträgen.

Der inzwischen verstorbene frühere Leiter des Kreisgartenamtes, Werner Kraml, bildete Mitte der 1950er Jahre Baumwarte aus und gründete schließlich die Interessensgemeinschaft der Gartenpfleger. Er legte Obstmustergärten in Pottenstetten, Wackersdorf und Klardorf an und veranstaltete dort Schulungstage. Es erfolgten die ersten Lehrfahrten nach Weihenstephan, zu den Bundesgartenschauen und nach Südtirol, die bis heute fester Bestandteil im Jahresprogramm sind.

Nach der Gebietsreform änderten sich Name und Ausbildung. Wer Mitglied in der Gartenpflegervereinigung werden will, muss  sich seitdem in einem zehntägigen Kurs mit Baumschneiden, Veredeln, Sträucherschnitt, Gartengestaltung, Obstsortenkunde, Pflanzenschutz und Düngerlehre befassen.

1975 übernahm Frank Pabst den Vorsitz. Unter ihm wuchs die Vereinigung von damals 80 auf über 500 Mitglieder an. Seit 2008 steht Petra Schmid, Fachberaterin am Landratsamt, an der Spitze des Verbandes mit mittlerweile 600 Mitgliedern. Sie machte die Quitte und die Haselnuss zum Jahresthema und ließ im Schwandorfer Gleisdreieck eine „Quitten- und Haselnuss-Wiese“ anlegen.  Die Früchte der Ausstellung im Höllohe-Park stammten allerdings aus dem Raum Regensburg (Quitten) und Mittelfranken (Haselnuss).