Gesang und Heimatliebe mit dem MGV Kallmünz

Kallmünz. Es stimmt also doch - Aller guten Dinge sind drei. Der Kallmünzer Männergesangverein (MGV) 1892 lud zu seinem 3. Wirtshaussingen und die Fans der Sängerknaben ließen sich nicht zweimal bitten. Die rund 120 Zuhörer wurden nicht enttäuscht. Nach dem Sängergruß des MGV stellte der Vorsitzende Oswald Schießl seine Sänger und ihren Dirigenten Norbert Hintermeier kurz vor. Anschließend wurde gesungen, was das Zeug hielt. Zum Einen der Chor, zum Anderen wurden die Zuhörer animiert eifrig mitzusingen – und das taten sie auch gerne. Schließlich lagen die Liedtexte und auf den Tischen parat.
Zur Unterstützung beim Wirtshaussingen hatte sich der MGV einige befreundete Sänger eingeladen. So waren die Stodlmusikanten Sepp und Reinhard, Heinz Brey und Josef Philipp, sowie Steffi und Emil mit von der Partie. Bemerkenswert war dabei, dass diese Musikanten zusammen über 370 Jahre auf dem Buckel hatten, was sie aber nicht davon abhielt, vom Publikum Beifallsstürme zu erhalten.
 
 
Reinhard Wolf, Heinz Brey und Josef Philipp bei einer musikalischen Einlage.
 
Als Conférencier des Abends fungierte Alfred Loritz. Zwischen den verschiedenen Musikstücken trugen Hubert König und Oswald Schießl Oberpfälzer Geschichten vor, wie „Die o’brainten Brotwürscht“, wo dem ein oder anderen Besucher das Wasser im Munde zusammenlief, sie am Ende allerdings ganz froh waren, dass sie die Brotwürscht dann doch nicht genießen mussten. Bei der Geschichte „Der Hansl in der Not“ hier ging es um einen Pfarrer, merkte König an, dass dies nichts mit anwesenden Personen zu tun habe. Schließlich war auch der Kallmünzer Geistliche Andreas Giehrl gekommen, der am Wirtshaussingen seine wahre Freude hatte.
 
 
Hubert König (rechts) und Oswald Schießl beim Vortragen der Oberpfälzer Gschichten.
 
Nach weiteren Gesangseinlagen, wie „Als wir jüngst in Regensburg waren“, bei der genau aufgeteilt war, welche Strophe die anwesenden Damen und welche Strophe die Herren singen sollten, gab es alte Geschichten aus den Jahren 1949 zu hören. Der Höhepunkt war jedoch das Kallmünzer Lied, das bei den Auftritten des MGV nicht fehlen darf. Nach dem offiziellen Programm spielten die Stodlmusikanten noch zünftig auf. Nachgefragt bei Oswald Schießl, wie sie auf die Idee des Wirtshaussingens gekommen sind, sagte der rührige Vorsitzende. Früher habe man viel mehr gesungen, das vermissten wir in unserem Chor sehr. Und so entstand die Idee, das Wirtshaussingen ins Leben zu rufen und siehe da, die Kallmünzer Sänger behielten Recht, was die vielen Zuhörer bei ihrem mittlerweile dritten Wirtshaussingen belegten.
 
Außerdem konnte man durch diese öffentlichen Auftritte schon einige neue Mitglieder gewinnen. Mittlerweile hat der MGV 64 Mitglieder, darunter 26 aktive Sänger, die alle dem großen Jubiläum, das heuer ansteht, entgegenfiebern. Es wird das 125jährige Bestehen gefeiert. Der Festausschuss um ihren Sprecher Oswald Schießl hat ein attraktives Festprogramm zusammengestellt. Während des gesamten Jahres gibt es fast monatlich musikalische Events des Jubelvereins. Im Februar und März laden die „Chorknaben“ zum allseits beliebten Wirthaussingen ein. Am Samstag, 22. April findet der Festgottesdienst zum Jubiläum in der Pfarrkirche St. Michael mit einem anschließenden Ehrenabend im Bürgersaal statt. Im Gottesdienst wird eine Festmesse, die Norbert Hintermeier für diesen besonderen Anlass für Männerchor, Orgel und Bläser komponierte, uraufgeführt. Weiterhin stehen der Liederabend und das Gartenfest auf dem Programm.
 
Ein weiterer Ohrenschmaus ist im Oktober mit dem Kirchenkonzert des VOC (Verband Oberpfälzer Chöre) geplant, das in diesem Jahr in der Kallmünzer Pfarrkirche stattfindet. Hier werden neben dem MGV Kallmünz verschiedene Chöre aus der ganzen Oberpfalz zu hören sein. Eine Hubertusmesse wird von der BJV-Bläsergruppe Burglengenfeld im November musikalisch gestaltet. Anschließend folgt ein Standkonzert am Kirchenvorplatz mit Beteiligung des MGV. Zum Jahresausklang wird im Dezember die Rauhnacht im Fallgatter gesanglich begleitet. 
 
Kallmünzer Lied:
Strophe 1: Wo Naab und Vils zusammenfließen, wo graue Felsen turmhoch stehn, wo bunte Wälder lockend grüßen von malerischen Jurahöhn,
Strophe 2: Wo‘ s Aubergkirchlein einsam raget, und Nordwacht haltet treu und fest, und seines Glöckleins Stimme traget die Klang ins Herz von Krieg und Pest.
Strophe 3: Wo herrscht, von Hügeln eng umstellet, der Schlossberg mit der Burgruin, die manche stille Mär erzählet von Bürgertreu und Heimatsinn.
Refrain: Da liegt im Tal uralt und friedlich und lieblich wie ein Märchenpring, in Feld und Wies und Wasser träumend, mein lieber Heimatort Kallmünz, in Feld und Wies und Wasser träumen, mein lieber Heimatort Kallmünz.
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