Getauschte Luxus-Uhren: Polizei schnappt Tatverdächtige

Seit Mai 2012 gelang es einem Betrügerpärchen immer wieder, in Juweliergeschäften teure Luxusuhren gegen wertlose Plagiate auszutauschen. Der Beuteschaden dürfte mindestens 250.000 Euro betragen. Die 25-jährige Frau und der 42-jährige Mann konnten nun festgenommen werden. Zuletzt schlug das Gaunerpärchen am 12. März 2013 in einem Juweliergeschäft in der Ingolstädter Innenstadt zu. Kurz nacheinander betraten die Frau und der Mann das Geschäft und erkundigten sich jeweils bei einem anderen Verkäufer über spezielle Luxusuhren. Der Mann, der sich als Manager ausgab, wollte dann nach einiger Zeit mit Dollarscheinen eine Rolex Yacht Master II im Wert von rund 20.000 Euro erwerben.

Da diese Währung nicht angenommen werden konnte erkundigte sich der Tatverdächtige bei der Verkäuferin nach einer Bank, um das Geld umtauschen zu können. Mit der Zusage, gleich wieder zurück zu kommen verließ der Mann den Verkaufsraum. Auch die Frau ging kurze Zeit später aus dem Juweliergeschäft jedoch ohne etwas gekauft zu haben. Als nach einer längeren Zeit, der Mann nicht wie vereinbart zurückgekehrt war, schöpfte die Verkäuferin Verdacht und stellte bei einer Überprüfung der Uhr fest, dass sie durch ein täuschend ähnliches Plagiat ausgetauscht wurde.

 

Aufgrund von Videoüberwachungsbildern ging eine Warnmeldung der Juwelierbranche an alle Verkaufsstellen. Ein Juwelier in Fürth erkannte so eine „Kundin“ als die gesuchte Betrügerin und verständigte die Polizei. Kurze Zeit später wurde die 25-jährige Slowakin unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Zwei hochwertige Uhrenplagiate von namhafter Herstellern konnten sichergestellt werden. In ihrer Vernehmung räumte die Tatverdächtige noch weitere Fälle ein und benannte ihren 42-jährigen Freund als Mittäter.

 

Dieser ging letztendlich am Dienstagnachmittag (19.03.13) Rosenheimer Schleierfahndern ins Netz. Sie kontrollierten den Mann in einem Zug von München nach Italien und stellten hierbei fest, dass es sich bei der Person um den gesuchten Betrüger handelt. Bei einer Durchsuchung konnten weitere zehn Uhrenplagiate sowie rund 4500 Euro Bargeld sichergestellt werden. Zum Beweis seiner Solvenz gab er sich bei den Juweliergeschäften gerne auch als Generalkonsul, Vorstandsmitglied der EZB oder als Prinz aus.

 

Bei den Trickdiebstählen im ganzen Bundesgebiet sowie im europäischen Ausland dürften Uhren im Wert von mindestens 250.000 Euro ausgetauscht worden sein. Die Plagiate wurden aufgrund ihrer oft perfekten Nachahmung meist in Asien eingekauft um hier dann geeignete Tauschobjekte zu finden. Die zwölf sichergestellten Plagiate hätten einen Echtwert von rund 300.000 Euro. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurde durch das zuständige Amtsgericht Haftbefehl gegen die beiden Tatverdächtigen erlassen. Sie befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.

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