Grundwasserschutz bei Oberpfälzer Weltwasserwochen

Nabburg. Vom 6. bis 13. Mai finden zum 20. Mal im Freilandmuseum Neusath-Perschen die „Oberpfälzer Weltwasserwochen" statt. Der Aktion vorgeschaltet ist eine Ausstellung zum Thema „Grundwasserschutz", die die Probleme des Klimawandels und der weltweiten Wasserknappheit thematisiert.


Mathias Rosenmüller, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Weiden, stellte bei der Eröffnung die gemeinsame Initiative der Wasserversorger, der Kommunen und Verbände vor. Geplant sei die Einrichtung eines „Wasserforums Oberpfalz", das Versorger, Fachstellen und Experten gemeinsam an einen Tisch bringen soll. Mathias Rosenmüller will eine „Oberpfälzer Wasserzeitung" etablieren und darin Wasserversorgern, Verbrauchern, Ämtern und Akteuren der Umweltbildung eine Informationsplattform geben.


Was ist der Hintergrund? „Die Niedersachläge reichen nicht aus, um die Grundwasservorräte vollständig aufzufüllen", erklärt Raimund Schoberer vom Sachgebiet „Wasserwirtschaft" an der Regierung der Oberpfalz. Wenn es weiter so trocken bleibe, „werden wir Probleme bekommen". Bayernweit sei das Thema „Grundwassersicherung" in der Prioritätenliste nach vorne gerückt. 


Für den Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Weiden, Mathias Rosenmüller, ist die Zeit gekommen, die Nutzungsformen des Wasser zu überdenken. „Die Wasserversorgung soll in kommunaler Hand bleiben, da ist sie gut aufgehoben", forderte stellvertretender Landrat Jakob Scharf. Dass die Wasserversorgung zu den Pflichtaufgaben einer Kommune gehöre, daran lassen auch Raimund Schoberer und Mathias Rosenmüller keinen Zweifel.
Mit dem Thema „Qualität" befasste sich bei der Ausstellungseröffnung Jakob Härtl vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg. Seit dem Jahr 2000 lege die Europäische Wasserrahmenrichtlinie einheitliche Schutzziele für Bäche, Flüsse, Seen und das Grundwasser fest. Naturnahe und saubere Oberflächengewässer mit einer vielfäligen Tier- und Pflanzenwelt seien der beste Grundwasserschutz, so Jakob Härtl. 


„Grundwasser braucht Niederschlag", heißt es in der Ausstellung. Nur 22 Prozent des Niederschlages gelangten in der Oberpfalz tatsächlich in das Grundwasser. Über die Hälfte werden von den Pflanzen aufgenommen oder verdunsten an der Bodenoberfläche. Der Rest fließt oberflächig in Bäche, Flüsse und Seen. Experten rechnen damit, dass bei länger anhaltenden Trockenperioden die Grundwasservorräte bis 2050 um zehn Prozent zurückgehen werden. 


„Grundwasser hat ein langes Gedächtnis". Mit dieser These machen die Aussteller auf die Gefahren der Verunreinigung aufmerksam. Trinkwasser sei ein wichtiges Lebensmittel und preiswerter Durstlöscher. Ein Liter koste weniger als einen Cent und komme klar und frisch aus dem Wasserhahn. „Kein anderes Lebensmittel wird so streng kontrolliert wie das Trinkwasser", heißt es in der Begleitbroschüre. 240 meist kommunale Wasserversorgungsunternehmen ermöglichen in der Oberpfalz eine dezentrale und ortsnahe Versorgung mit Trinkwasser. 


Bei der Ausstellungseröffnung warf Museumsleiterin Birgit Angerer den Blick nach vorne und kündigte für die Zeit vom 6. bis 13. Mai die 20. Oberpfälzer Weltwasserwoche an. An 18. Stationen befassen sich Vereine, Verbände, Ämter und Teichwirte mit Themen rund um das Wasser. Es geht um die Biologie des Wassers, um den Bodenschutz, um die Wassernutzung früher und heute, um Lebensräume am Wasser, um Hygiene, um Wasser als Transportweg, um die Fischzucht, um die heilende Wirkung des Wassers, die Hochwasservorsorge und den Wasserkreislauf. Ausrichter der Oberpfälzer Weltwasserwoche sind der Bezirk Oberpfalz und das Wasserwirtschaftsamt Weiden.

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