Nittenau ist weit über seine Grenzen hinaus für seine musikalischen Veranstaltungen hinaus bekannt, die alle Jahre wiederkehren und sich wachsender Beliebtheit erfreuen. Ein Ereignis außer der Reihe kommt heuer dazu. Die Vorfreude ist zu spüren beim Pressegespräch am Mittwochabend im Sitzungssaal des Rathauses. Und auch die Erwartungshaltung ist hoch, denn der Ruf, den sich der Reservistenmusikzug Oberpfalz erworben hat, eilt ihm voraus. 

Bürgermeister Karl Bley erinnerte bei einem Pressegespräch am Mittwochnachmittag im Sitzungssaal des Rathauses an das Zustandekommen des Kontaktes, bei einer früheren Gelegenheit habe er Christian Ziegler, nun Stabsfeldwebel a. D., wegen eines Konzertes gefragt. Und nun ist es soweit, wird dieser Wunsch unterstützt. Beabsichtigt ist dabei die Unterstützung des First Responder, der dringend ein neues Einsatzfahrzeug benötigt. 

Michael Kerkez, Kommandant der FFW Nittenau, ergänzte, dass das derzeitige Fahrzeug, ein BMW X3, 13 Jahre alt ist und 5.000 Einsätze bewältigt habe. Bley sagte, dass es bei diesen Einsätzen darum gehe, nach dem Notruf die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes zu überbrücken und bis dahin Hilfe zu leisten. Der First Responder sei eine gute Einrichtung, die zu unterstützen sei. 

Georg Ernst, Leiter des First Responder Nittenau, führte aus, dass die Idee für diese Rettungseinrichtung vom damaligen Kommandanten, Jürgen Kuprat, stamme, der damals im Jahr 2000 in den USA Zeuge eines derartig gelagerten Einsatzes geworden war. Seit dem 11. August 2001 ist der First Responder in Nittenau am Laufen, der über 60 bis 65 ausgebildete Sanitäter verfüge. 15 Aktive seien es derzeit, die zu den Notfällen rausfahren. Um medizinisch auf dem Laufenden zu bleiben, erfolgten regelmäßige Ausbildungen in Theorie und Praxis. Im Durchschnitt seien es pro Jahr 350 bis 400 reine First-Responder-Einsätze, also mindestens einer pro Tag, dabei spielten die Tages- und Nachtzeiten keine Rolle. Dieser ehrenamtliche Dienst gehe über den Feuerwehrdienst hinaus, so Ernst. 

Andreas Weidmüller, Vorsitzender der FFW Nittenau, sagte, dass der First Responder sich in Zwölf-Stunden-Schichten organisiere. Dankbar sei man für die Ideen von Bürgermeister Bley, um die Einrichtung finanzieren zu können. Versorgt werde das gesamte Stadtgebiet, sowie die Nachbarlandkreise Regensburg und Cham. Dankbar sei man auch für das Engagement des Reservistenmusikzuges Oberpfalz. 

Von Seiten der Reservistenkameradschaft, Erwin Hecht und Lothar Pöllinger kam ein großes Lob für die musikalische Leistung und bekräftigten damit den positiven Ruf, der den Musikern vorauseilte. Dirigent bzw. musikalischer Leiter Thomas Prechtl freute sich über diese anerkennenden Worte. Am 8. April diesen Jahres übergab Christian Ziegler den Dirigentenstab an ihn. Knapp sechs Jahre stand Ziegler an der Spitze des Musikzugs und brachte seine Erfahrung als ehemaliger Militärmusiker mit ein und leistete große Aufbauarbeit. Überdies bleibe er als Musiker im Posaunenregister dem Musikzug erhalten. 

Peter Habermeier, Vorsitzender des Reservistenmusikzugs Oberpfalz sagte, dass die Musiker nicht nur aus dem Großraum Amberg, sondern auch aus Niederbayern, Oberfranken und Mittelfranken sowie dem gesamten ostbayerischen Raum zu den Proben nach Kümmersbruck anreisten. 2018 habe der Reservistenmusikzug sein fünfjähriges Bestehen gefeiert. Mittlerweile sei das „reine Laien-Orchester" bzw. „reine Reservisten" auf 65 Musiker angewachsen. Dabei werde die Militärtradition aufrechterhalten. Er freue sich, so Habermeier, auf das Benefizkonzert in Nittenau. 

Kulturreferent und Organisator von Seiten der Stadt, Hermann Riedl, sagte, er habe manchmal den Eindruck, dass der Einsatz des First Responders mittlerweile als Selbstverständlichkeit angesehen werde. „Das ist es aber nicht, sondern ein ehrenamtlicher Dienst." Er hoffe, dass dies entsprechend honoriert werde, wobei er auf einen guten Besuch des Benefizkonzertes anspielte. Am 5. Oktober findet um 19 Uhr dieses Konzert statt, Einlass ist ab 18.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 15 Euro, ermäßigt 12 Euro. Karten gibt es per ok-ticket und im Touristikbüro Nittenau.