Neugierig und voller Erwartung auf die Polizei

Bad Abbach. Die Asklepios Klinik in Bad Abbach, die Teil der Universitätsklinik Regensburg ist eröffnete am gestrigen Mittwoch ein neues Wirbelsäuenzentrum, das es in der Art in Deutschland nirgendwo sonst gibt. Mit dem neuen interdisziplinären Wirbelsäulenzentrum soll die Position der Klinik als führendes Zentrum zur Behandlung orthopädischer und rheumatischer Erkrankungen im südostbayerischen Raum weiter ausgebaut werden.

Herr Hafner, der Geschäftsführer der Klinik betont in seiner Begrüßung die besondere Ausrichtung in Bad Abbrach. „Wir bieten hier die gesamte Behandlungskette, von der Hochschulambulanz über den stationären Aufenthalt bis zur Rehabilitation an.“

Für den Leiter der neuen Sektion, Herrn Prof. Dr. Grifka ist es besorgniserregend, dass die Tendenz zu operieren immer größer wird und konservative Therapieansätze oft zu wenig Beachtung bekommen. „Wir wollen sorgfältig klären ob eine Operation nötig ist. Dabei ist es sehr hilfreich, dass hier Experten aus verschiedenen Fachbereichen zusammen arbeiten. Der Patient hat eine Anlaufstelle und kann sehr breit betreut werden.“ Man sei nun besser und interdisziplinär aufgestellt, was auch die Vielfalt in der Qualifikation und der Behandlungsmöglichkeiten erhöht.

Auch Dr. Benditz, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sieht in der Weiterentwicklung der Klinik viele positive Aspekte und freut sich in Bad Abbach die Möglichkeiten zu haben über den Tellerrand zu blicken. „Oftmals dauern Behandlungen mehr als 3 Tage, bis Effekte auftreten, was aber meist zu Finanzierungsproblemen führt. Wir können hier, dank des Trägers und der Klinikleitung viele Möglichkeiten ausschöpfen, die anderswo in der Form nicht möglich sind.“

Ein konservativer Ansatz bedeute im übrigen nicht nur, Operationen zu vermeiden, wenn es möglich ist. „Ab einem gewissen Punkt kommen wir an einer Operation nicht vorbei. Diese sollten dann aber möglichst schonend und mit möglichst kleinen Eingriffen stattfinden“, wie Dr. Boluki erklärt. Jeder Eingriff ist für den Patienten eine Belastung und muss gut überlegt sein.

Bild: Dr. Boluki

Mit dem neuen Orthopädiezentrum kehrt auch Dr. Faber nach Bad Abbach zurück. „Durch das Zusammenspiel der verschiedenen Experten können verschiedenste Therapie Ansätze verglichen und die Optimale Behandlung für den Patienten erarbeitet werden.“ Für den Neurochirurg ist es wichtig, Rückenpatienten ganzheitlich zu betrachten. Denn oft haben Beschwerden ihren Ausgangspunkt an ganz anderen Orten im Körper.

So auch bei Frau Krug. Nach einem Sturz, bei dem ein Bein versagt hat, wollte ihr behandelnder Arzt sofort eine Knie OP vornehmen. Da Frau Krugs Hausärztin das für voreilig hielt, empfahl sie eine zweite Meinung einzuholen. In Bad Abbach fand Dr. Boluki dann den eigentlichen Grund. „Frau Krug hatte einen Bandscheibenvorfall, der für das Versagen des Beines und den Sturz verantwortlich war. Durch einen mikrochirurgischen Eingriff konnten wir helfen.“

Gerade die Zweitmeinung ist laut der Sektionsleiter mittlerweile sehr wichtig. „Deswegen haben wir eine Spezialsprechstunde und eine Telefonnummer eingerichtet, an die sich Patienten wenden können, die eine zweite Meinung einholen wollen,“ erklärt Prof. Dr. Grifka. Zudem sei es ein großes Anliegen, die Therapien gemeinsam mit den Patienten zu entwickeln und auf Wünsche und Bedenken einzugehen.

Auch Frau Bruckmaier-Werner ist von den Behandlungsmethoden in Bad Abbach  überzeugt. Seit ihrer Geburt hatte sie eine Anomalie am Steißbein, die für Schmerzen und einen langen Leidensweg sorgten. „Vor 30 Jahren haben mir die Ärzte gesagt ich müsse damit leben, da damals einfach noch keine Therapien existierten. Vor einem Jahr habe ich dann Dr. Benditz mein Leiden geschildert.“ Dr. Benditz nahm dann recht zügig einen Eingriff vor, bei dem ein Stück des Steißbeins entfernt wurde und die Leiden der Patientin stark linderte. „Solche Eingriffe sind an sich nicht kompliziert, aber sie sind ein Nischenprodukt, das nicht viele Kliniken anbieten,“ sagt Dr. Benditz. Frau Bruckmaier-Werner ist glücklich, endlich schmerzfrei sitzen zu können.

Bild: Frau Krug, Dr. Boluki, Frau Bruckmaier-Werner, Dr. Benditz (von li.)

Die Klinik investiert indessen schon weiteres Geld in einen weiteren Anbau. Neben den dafür veranschlagten 20 Millionen Euro, hat der Träger der Klinik Asklepios in den vergangenen Jahren mit Unterstützung des Freistaat Bayern 80 Millionen Euro investiert.

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