Flüchtlinge ziehen ins Michlstift

Viele Menschen freuen sich, wenn der Kaminkehrer kommt und wollen ihn manchmal auch berühren, weil das natürlich Glück bringen soll. Neben diesem charmanten Aberglauben bringen die Schlotfeger bei einer ganz besonderen Aktion jedoch greifbares Hilfe und damit echtes Glück zu den Menschen. Alljährlich schwingen sich um die 40 Berufsvertreter (und -innen) auf ihren Drahtesel, um dann für einen guten Zweck zu strampeln. So hat sich der Verein „Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern“ in diesem Jahr die Strecke von Freilassing nach Frankfurt am Main vorgenommen (etwa 1000 Kilometer!) und dabei am Sonntagvormittag in Mühlbach Station gemacht. Dort im Landkreis Neumarkt steht eines der größten und besten Ausbildungszentren Europas für den Kaminkehrer-Beruf.

Innungsobermeister Peter Wilhelm nahm die Radler dann auch freundlich in Empfang und erklärte, worum es bei der diesjährigne Radlfahrt, genannt „Glückstour“, geht. Zweimal 5.000 Euro wurden an Spenden überreicht. Einmal ging die Summe an den privaten Helfer Olaf Hetzer. Er und seine Familie sind bei Dientsreisen auf einen kleinen russischen Jungen gestoßen, der an Lungenkrebs leidet. Nur durch Hetzers Engagement und die Spenden der Kaminkehrer kann der Kleine nun behandelt werden.

Der zweite Spendenscheck ging an den Verein Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach e. V. Er kümmert sich im Augenblick um zwanzig Familien, bei denen an Krebs erkrankte Kinder wohnen. Die Organisation leistet seelischen Beistand aber auch materielle Hilfe wie zum Beispiel besondere Urlaubswünsche der kleinen Patienten. „Oft genug kommt nämlich neben dem medizinischen Notstand auch noch die finanzielle Sorge in den Familien hinzu“; sagte die Vorsitzende des Vereins, Petra Waldhauser. Die Kaminkehrer waren bester Laune und sichtlich gut drauf, dass sie mit ihren sportlichen Leistungen so viel an Spenden in ganz Deutschland generieren können. Immerhin legen sie die diesjährige Strecke in nur sechs Tagen zurück.

Die „Glückstour“ findet heuer insgesamt zum zwölften Mal statt; über eine Million Euro konnten bislang eingenommen und weitergeleitet werden. Der Oberpfälzer Innungsobermeister Peter Wilhelm fasste die erfolgreiche Aktion mit folgenden Worten zusammen: „Es stimmt schon, wir wollen etwas von dem Glück, das uns anhaftet, weitegeben.“

 

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