Holzheim/Forst. „Ja zur Heimat, Nein zur irrsinnigen Monstertrasse“ – das ist die klare Botschaft eines „Gipfeltreffens“, zu dem FW-Landtagskandidat Tobias Gotthardt sich mit Holzheims Bürgermeister Andreas Beer und 2. Bürgermeister Bernhard Hübl aus Kallmünz auf dem Blümlberg getroffen hat. Das Wahrzeichen Holzheims liegt mitten in der von Tennet skizzierten Trasse: „Das ist Irrsinn, das ist grober Unfug“, so Gotthardts Einschätzung.

 

 

Gemeinsam mit dem Bürgermeister warnt er vor einer „unverantwortlichen Vernarbung unserer Heimat – gerade in landschaftlich einmaligen Bereichen wie Naabtal, Jurahängen und Raffa“. Nicht einstimmen wollen die Politiker in den „Verschiebebahnhof der Planer: Diese Trasse ist überdimensioniert und überflüssig, wenn wir eine dezentrale Energiewende wagen.“

Mitgebracht hatte Gotthardt die neuesten Trassenkarten mit zusätzlichen, von der Bundesnetzagentur vorgeschlagenen „Trassensegmenten“, die auch den „Abschnitt D“ zwischen Schwandorf und Landshut betreffen: „Machen wir uns nichts vor – diese Planungen rücken die Trassenvariante ‚077_082a2‘ ab Klardorf über Burglengenfeld und Schirndorf nach Holzheim, Steinsberg und Eitlbrunn neu ins Zentrum.“ Sie sei – mit kleinen Varianten – eine von zwei Wegen durch den nördlichen Landkreis. Die andere Variante führt über Altenthann und Brennberg durchs idyllische Himmeltal und ist dort heftig umstritten, so Gotthardt, der auch dort in engem Kontakt mit den Bürgermeistern steht.

Dabei stehe die Naab-Trasse der Vorwald-Variante „hinsichtlich ihrer zerstörerischen Kraft in nichts nach“, so Hübl. Aus Kallmünzer Sicht sei die Trassenwahl zwischen Schirndorf und Fischbach „unverantwortlich: Die Jurahänge dort sind eine einmalige Schönheit – zudem vermuten wir in diesen Bereichen historische Grabstätten“, so der 2. Bürgermeister. Das Raffa als „eine der größten, zusammenhängenden Waldflächen der Region mit einem Erdkabel zu zerschneiden, nennt er eine „schlimme Wunde“. Dem stimmt auch Beer zu: „Die Trasse verlässt ab Klardorf den Verlauf entlang der A93 und durchschneidet wunderbare Teile unserer Heimat – das macht keinen Sinn, das macht wütend“.

Er habe deshalb bereits bei der Antragskonferenz in der Donau-Arena seinen Einspruch deutlich gemacht und eine „konsequente, geradlinige Trassenführung entlang der A93 gefordert“. Diese sei „die kürzeste, die verträglichste – und bedarf nur einer besseren Zusammenarbeit der Bundesinstitutionen“. Wie unsinnig die Naabvariante sei, zeigt sich laut Gotthardt, auch in Steinsberg und Eitlbrunn gefährde der „sich schlängelnde Trassenverlauf gar die gesamte Ortsentwicklung“.

Auch das „planerische Überrollen“ des Blümlbergs treibe „den Irrsinn auf die Spitze: Da merkt man, dass die Tennet-Pläne am grünen Tisch entstanden sind, weitab unserer Heimat und Realität“, sagt Beer. Und Gotthardt ergänzt: „Einziges Planungskriterium scheint inzwischen das Sankt-Florians-Prinzip zu sein: Bau die Trasse dort, wo die Bürger am wenigsten laut demonstrieren“. Für Gotthardt „ein Unding – auch landesplanerisch. Die CSU-Landesregierung ist dabei, hier noch die letzte Glaubwürdigkeit zu verspielen“. Statt eines „Kniefalls vor den Stromriesen“ solle sie den „Kraftakt für Bürgerenergie“ wagen: „Ich bin mir sicher, energiepolitisch kann Bayern es auch alleine“, so Gotthardt. Nur müsse man das Potential auch erforschen und nutzen, „statt sich blind an den Energie-Bypass norddeutscher Kohlemeiler zu binden – und dafür tief in den Geldbeutel der Stromkunden zu greifen.“

Für Beer, Hübl und Gotthardt war das „Gipfeltreffen“ deshalb auch nur Auftakt für weitere Proteste: „Wir vernetzen die Kommunalpolitiker entlang der Trasse und geben unseren Bürgern eine Stimme“, so ihr gemeinsames Ziel: „Die Trasse verhindern wir, bevor der erste Bagger rollt – und dafür drängt die Zeit“, so Beer. Und Gotthardt bestätigt: „Wir sind überregional  im Gespräch mit Freien Wählern aus Regenstauf und dem Landkreis Schwandorf. Das Netz steht – wir werden kämpfen.“