Der Friede steckt in uns selbst

Heiligabend, für viele Christen gehört die Christmette zu den wichtigsten Gottesdiensten des Jahres. Kein Wunder also, dass die Neunburger Stadtpfarrkiche die Gläubigen kaum fasste. Zum alljährlichen Krippenspiel der Pfarrei St. Josef drängten sich die Besucher dicht an dicht in die Bänke und in die Gänge und lauschten gespannt den Erzählungen und Liedern die dargeboten wurden.

Pastoralreferentin Susanne Albang eröffnete die Kinderchristmette mit einem besinnlichen Text, bevor Stadtpfarrer Stefan Wagner mit den Ministranten in die Kirche einzog. Das Krippenspiel mit Texten aus dem Lukasevangelium, gelesen von Stadtpfarrer Stefan Wagner, wurde von 21 Kindern dargestellt. Mit viel Enthusiasmus und Engagement spielten die Hirten, Engel, Wirte, Maria und Josef ihre Rollen und ernteten dafür tosenden Aplaus am Ende des Gottesdienstes. Der Kinderchor unter der Leitung von Sonja Steinkirchner umrahmte die einzelnen Szenen musikalisch und zum Abschluss gab es für alle kleinen Besucher ein Mitgebsel, welches Marlies Weigl mit Ihrem Team liebevoll gefertigt hatte.

Zeitgleich fand in der evangelischen Versöhnungskirche unter der Leitung von Pfarrer Gerhard Beck ein Gottesdienst mit Krippenspiel statt. Die Gottesdienstbesucher in der gut besuchten Kirche bekamen auch hier etwas mit auf den Weg: das wahre Weihnachten ist bei jedem von uns, wenn wir über seine Bedeutung nachdenken.

Ja, nachdenken, besinnen, inne halten, ist das nicht der Sinn des Heiligen Abend? Ist es nicht so, dass wir oft zu dieser Zeit im Jahr über Vergangenes nachdenken, oder über etwas, das allgegenwärtig ist? Sind nicht gerade in diesen Tagen existenzielle Wünsche wieder von größerer Bedeutung?

In der feierlichen Abendchristmette in der voll besetzten Stadtpfarrkirche predigte Stadtpfarrer Stefan Wagner genau über dies. "An Weihnachten 1914, mitten im 2. Weltkrieg, krochen die Gegner aus den Schützengraben und feierten zusammen, reichten sich die Hände und sangen gemeinsam "Stille Nacht". Ein Friedenswunder. Auch heute ist der Friede auf Erden der zentrale Weihnachtswunsch. Von den Bischöfen bis zum Bundespräsidenten sprechen alle davon. Jedoch kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Schreckensmeldungen zu hören sind.

Es wirkt schon fast abgedroschen, wenn man an Weihnachten über den Frieden spricht. Denn wo bitteschön bleibt dieser Frieden? Wann fängt er endlich an?

Er fängt dann an, wenn wir ihn Wirklichkeit werden lassen. Wir sind gefragt, jeder von uns. Tief in mir drin kann ich Frieden schließen mit mir und mit meinem Leben. Dann ist der Friede zu meinen Mitmenschen nicht mehr weit."

 

Dr. Rueth wird Chefarzt der Sportklinik in Lindenl...
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