Infotafel in Weichselbrunn

Das Naturschutzgebiet „Weichselbrunner Weiher und Trockenkiefernwald bei Bodenwöhr“ ist eines von sieben Naturschutzgebieten im Vereinsgebiet. Diese haben sehr unterschiedliche Charaktere. Die Besonderheiten der einzelnen Gebiete darzustellen und das Verständnis der Naturinteressierten für die Schutzwürdigkeit zu wecken, ist eine der Aufgaben des Vereins. Daher beschloss man im Naturschutzgebiet, das 1993 mit einer Größe von über 100 ha ausgewiesen wurde, eine Informationstafel anzubringen.

Susanne Deutschländer, Geschäftsführerin des Naturparks „Vorderer Bayerischer Wald“, Forstdirektor Hubert Meier vom Forstbetrieb Roding und Bürgermeister Richard Stabl erläuterten vor Ort die Besonderheiten des Naturschutzgebiets „Weichselbrunner Weiher und Trockenkiefernwald“. Eine neue Info-Tafel gibt dem Wanderer oder Passanten Auskunft darüber.

Dieser Bereich liege in der sogenannten „Bodenwöhrer Bucht“. Vor etwa 80 Millionen Jahren sei diese von einem Meer, dem Tethysmeer, bedeckt gewesen. Aus dieser Zeit stammten die Sandböden. Das Naturschutzgebiet sei zweigeteilt. Der Trockenkiefernwald sei geprägt durch kalkarme Sande, die durch die Waldnutzung in den zurückliegenden Jahrhunderten immer nährstoffärmer geworden seien. Hier habe sich ein spezieller Sand-Flechten-Kiefernwald herausgebildet, mit einer spezialisierten Fauna und Flora. Im Unterwuchs der Kiefern finde man Heidekraut, Heidel- und Preiselbeere, aber auch Raritäten wie die konkurrenzschwache Bärentraube, die sogar von Moosen überwuchert werden könne und eine Vielzahl sehr trittempfindlicher und seltener Flechten, einer Symbiose aus Alge und Pilz, die nur auf sehr lebensfeindlichen Lebensräumen überleben kann.

Die trockenen Kiefernwälder grenzen direkt an den Weichselbrunner Weiher mit seinen Verlandungsbereichen und den Gleixnerbach. Auch hier finden sich unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten. In unserer Region selten und wirklich sehenswert seien die Sumpfständelwurz – eine einheimische Orchidee. Verschiedene Insektenarten, insbesondere Libellen und auch die Ringelnattern haben hier ihren Lebensraum. „Um diese Einzigartigkeit zu erhalten appellieren wir an alle Spaziergänger und Wanderer, die Wege nicht zu verlassen, um Pflanzen und Tiere nicht zu beeinträchtigen und keinesfalls empfindliche Pflanzen auszureißen“, betonten Meier und Deutschländer.

Für den Naturpark Vorderer Bayerischer Wald richtete Deutschländer ihren Dank an die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Schwandorf, die die Kosten für die Tafel aus dem Topf der Kleinstmaßnahmen bezahlt habe. Die Kosten belaufen sich auf 228,48 Euro. Auch dankte sie Markus Kurz, Gebietsbetreuer des Naturparks Oberpfälzer Wald für die Erstellung der Tafel, den Bayerischen Staatsforstbetrieben Roding, Herrn Forstbetriebsleiter Hubert Meier, auf deren Grund die Tafel errichtet werden durfte, sowie der Gemeinde Bodenwöhr für das Aufstellen der Tafel. Das Gestell für die Info-Tafel habe der Naturparkverein mit 113,05 Euro finanziert. „Der Verein Naturpark Vorderer Bayerischer Wald e. V. freut sich über diese geglückte Zusammenarbeit zum Wohl der Natur“, betonte die Sprecherin.

 

 

Halloween-Rabauken hatten Untaten gefilmt
Internationale Verwicklungen und betrunkene Möbel-...