Bodenwöhr. Im Jahr 1758 liegt eine fast greifbare Spannung in der Luft. Die ist damals dicker als heute. Der Hochofen des Hüttenwerks verbrennt massenhaft Holzkohle, für deren Nachschub in den Wäldern ringsherum Dutzende von Meilern vor sich hinkokeln. Und dann mischt sich auf einmal, zunächst sehr zart, dann unglaublich kräftig, ein lieblicher Duft nach Korn, Karamell, Zucker und einem kräftigen Schluck in den Äther über Bodenwöhr. Peter Still hat begonnen, das erste Bier zu kochen. Die Freude der Menschen darüber hält seit 260 Jahren an: Am 11. und 12. August ist deshalb zwei Tage lang Weissbierfest bei der Familienbrauerei Jacob.

 

Seit den Pioniertagen, als der Onkel des späteren Bruder Barnabas (Valentin Still) zum ersten Mal Feuer unter der Sudpfanne machte, haben sich gut zehn Generationen von Bodenwöhrern am Wohlgeruch des Brau-Prozesses erfreut – und am Geschmack der daraus entstehenden Biere.

Der Begründer der Bodenwöhrer Jacob-Dynastie.

1884 übernahm die Familie Jacob die Geschicke des Bodenwöhrer Bieres, heute mit der vierten und der fünften Generation in der Verantwortung.

Marcus Jacob leitet die Familienbrauerei in der vierten Generation.

Marcus Jacob, der als Bräu auch schon das Jubiläum „250 Jahre“ leiten durfte, sieht in dieser Tradition zugleich einen Anlass zu Freude und Stolz, aber auch eine große Verpflichtung für Gegenwart und Zukunft. „Ich glaube, was einen Bodenwöhrer Bräu von jeher ausgemacht hat, das ist eine gewisse Oberpfälzer Bodenhaftung. Leben und leben lassen, aber keine Kompromisse bei Qualität und Geschmack.“

Unter seiner Führung hat sich die Familienbrauerei in den letzten 25 Jahren – damals noch initiiert von seinem verstorbenen Vater Fritz Jacob – zu einem mit Preisen überhäuften Weissbier-Spezialisten entwickelt, dessen Vollsortiment jedoch ebenfalls höchsten Ansprüchen an Genuss und Güte gerecht wird. „Jacob“ ist in der gesamten Oberpfalz, aber eben auch weit darüber hinaus ein Name, der für bayerische Biertradition im besten Sinne steht.

Zur Verantwortung für die Qualität der verwendeten Lebensmittel und für die Exzellenz der Endprodukte gesellt sich eine starke soziale Verpflichtung, die sich aus dem Amt des Bräus ergibt. Das ist die eine Seite.

Die andere Seite der Medaille ist: In wohl keinem anderen Gewerbe gehört die Geselligkeit so dazu wie bei den bayerischen Brauern. Und gerade beim Jacob in Bodenwöhr verstehen es Bevölkerung, Gäste und Familienbrauerei miteinander zu feiern. Darum hat Marcus Jacob heuer das traditionelle Weissbierfest, das sonst immer am zweiten Augustsamstag hunderte von Besuchern in den lauschigen Biergarten am Hammersee lockt, auf zwei Tage ausgeweitet.

Die Jacob Weissbier Musikanten

So beginnt schon am Samstag, 11. August, um 14 Uhr das Geburtstagfest. Für  eine große Biergarten-Auswahl an raffinierten Speisen sorgt der SV Erzhäuser/Windmais mit der Frontfrau in Fleischangelegenheiten Doris Wild an der Spitze. 

Massenstart und Frühschoppen.

Am Sonntag starten um 10 Uhr wieder die einen zum Frühschoppen und die anderen, nämlich die Freizeit- und Profi-Athleten zum Hammerseelauf. Der Humorist und Gstanzlsänger Bäff Piendl, seit vielen Jahren „Weissbier-Botschafter“ und Freund der Familienbrauerei, hat viel gute Laune dabei und die Jacob Weissbier-Musikanten spielen zünftig auf.

Beim historischen Brauen mit Peter Still (Stephan Kalkbrenner, rechts) sind Muskelkraft und Durchhaltevermögen gefragt.

Braumeister Peter Still – in Gestalt von Stephan Kalkbrenner – lässt wie damals im Jahr 1758 feine Düfte in den Himmel steigen. Im Hof der Familienbrauerei baut er wieder seinen mittelalterlichen Braukessel auf und zeigt, dass gutes Handwerk schon immer hier zuhause ist in der Bodenwöhrer Brauerei am Hammersee. 

Mehr Informationen auf brauerei-jacob.de sowie auf Facebook.