Kein Wahllokal für Erzhäuser

Erzhäuser/Windmais. Viele Bürger aus Erzhäuser und Windmais sind sauer, vor allem der aufgebrachte Altbürgermeister Albert Bauer. Bei den bevorstehenden Landtagswahlen soll die ehemalige Gemeinde Erzhäuser keinen Stimmbezirk und kein Wahllokal mehr erhalten.

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„Im Eingemeindungsvertrag von 1977“, so Bauer erzürnt, „steht ganz klar, dass die Gemeinde Erzhäuser bei Wahlen einen eigenen Stimmbezirk mit einem Wahllokal erhält, aber nun hält sich die Gemeinde Bodenwöhr einfach nicht an diesen Vertrag“. Er habe erst vor rund 3 Wochen davon erfahren, als sein Schwiegersohn seine Einladung als Wahlhelfer nach Taxöldern bekommen habe. Andere Wahlhelfer sind in das Briefwahllokal in Bodenwöhr geladen worden. Offiziell wurde es nun am vergangenen Samstag mit der Versendung der amtlichen Wahlbenachrichtigung durch die Gemeinde Bodenwöhr bekanntgegeben, so dass die meisten Erzhäuserer und Windmaiser erst jetzt davon wissen.

Zuständig für die Einteilung der Stimmbezirke ist die Gemeinde. Als Bauer deswegen bei der Gemeinde nachfragte, habe ihm der geschäftsführende Beamte Otto Eichinger gesagt, dass man dieses Mal nach Taxöldern zum Wählen müsse, weil es in Erzhäuser kein geeignetes Wahllokal gebe. „Das sei aber nicht richtig, da das Sportheim frei wäre“, meint Bauer. Ein ursprünglich geplantes Spiel sei extra wegen der Wahl auf den Samstag vorverlegt worden.
Unverständnis zeigt auch Gemeinderat Randolf Alesch aus Erzhäuser, der der Gemeinde vor rund drei Monaten auf deren Anfrage vier Alternativen anzeigte (Feuerwehrhaus, Oldtimermuseum, Gasthaus Kolbeck und SV-Sportheim).

Per Mail wurde kurz darauf mitgeteilt, dass die Gemeinde mit der Eigentümerin des Gasthauses Kolbeck verhandle, sollte daraus nichts werden, würde man mit dem SV Erzhäuser in Kontakt treten. Der Pächter des Sportheimes, Hans Fischer, wurde dann anfangs Juli auch tatsächlich von der Gemeinde angerufen. „Zunächst wäre am 14.10.18 in der Tat ein Heimspiel gewesen“, erklärt Fischer, „das ist dann aber verlegt worden“. Die Gemeinde wurde hierüber informiert. Aber offenbar hatte man sich schon anders entschieden. Laut Auskunft von Stefan Faderl, Vorsitzender der Schlepper- und Motorenfreunde, und Daniel Kirschner, Vorsitzender der Feuerwehr, wurden sie nicht befragt, ob das Oldtimermuseum oder das Gerätehaus als Wahllokal genutzt werden könnten.

Zwischenzeitlich hatte es - nach der Versendung besagter Ladungen an die Wahlhelfer - den Plan gegeben, das Sportheim zu nutzen, wie der Ostbayern-Kurier letzte Woche auf Nachfrage vom Landratsamt erfuhr. Nun ist Erzhäuser als Wahlbezirk wohl endgültig vom Tisch.

Einige Bürger wollen nun auf gar keinen Fall nach Taxöldern zum Wählen gehen, schon alleine aus Protest nicht. Andere fühlen sich ungerecht behandelt, weil die anderen ehemaligen Gemeinden Taxöldern und Schwand weiterhin ihr Wahllokal haben, nur Erzhäuser nicht. Von Diskriminierung und Ungerechtigkeit ist die Rede. „Für einige ältere Bürger wird es auch schwierig werden, nach Taxöldern zu kommen“, meint Alber Bauer, „sie werden quasi von der Wahl ausgeschlossen, so kann man auch eine Wahl beeinflussen“ - wobei älteren Bürgern immer noch die Möglichkeit zur Briefwahl bleibt.

Der von Bauer auf den Plan gerufene Parteikollege, 3. Bürgermeister Georg Hoffmann, protestierte ebenfalls, wohl aber auch ohne Erfolg. Ein öffentliches Statement der Gemeinde steht noch aus.

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