Der Oratorienchor Schwandorf wählte für sein Herbstkonzert ausnahmsweise ein weltliches Programm und das kam so gut an, dass die Plätze in der Spitalkirche bei weitem nicht für alle Interessenten gereicht haben. Diejenigen, die sich nicht rechtzeitig um Karten bemüht haben, haben einen berückend schönen Konzertabend verpasst.

Romantisch, sinnlich, aber auch humorvoll waren die Liebeslieder aus mehreren Epochen, die der Chor unter der Leitung von Wolfgang Kraus zum Besten gab. Bereits die beiden Chansons des relativ unbekannten Komponisten Clément Jannequin gaben humorvoll die Richtung des Abends vor. Da wurden Frauen besungen, denen man nicht so recht trauen kann und augenzwinkernd dem „hübschen Spiel“ der Verführung gehuldigt. Es folgte ein größerer Block mit Liedern von John Dowland. Neben dem Chor glänzte hier der Bariton Peter Neff mit klarer Diktion und beweglicher Stimme.

Zum Höhepunkt des ersten Teils geriet Orlando di Lassos berühmtes Landsknechtständchen „Matona mia cara“, welches der Chor rhythmisch präzise und eindrucksvoll vortrug. Nach der Pause standen deutsche Komponisten der Romantik auf dem Programm. Von Graham Buckland am Flügel begleitet interpretierte Peter Neff einige Lieder von Robert Schumann.

Und spätestens als der Oratorienchor Auszüge aus Josef Gabriel Rheinbergers „Liebesgarten“ sang, stahl sich beim einen oder anderen auch eine kleine Träne ins Auge. Zu schön ist Rheinbergers „Nachtgesang“, den die Sängerinnen und Sänger mit viel Gefühl und sicherer Intonation zum Besten gaben. Eine Bereicherung des Abends waren kurze Liebesgedichte und Texte zum Thema, die Daniela v. Glasow-Kalischek zwischen den einzelnen Blöcken gekonnt vortrug. Tosender Applaus war der verdiente Lohn für die Akteure.