Turbulente Szenen bei der Dorfratsch'n

Allein der Titel versprach einen amüsanten Abend. „Die Dorfratsch’n“ brachte das „Nittenauer Bauerntheater“ auf die Bühne. Am Samstag hob sich der Vorhang zur Premiere. Die Akteure des Trachtenvereins D‘ Regentaler Nittenau servierten den Schwank im vollbesetzten Pirzersaal. Wie wird das Stück der Saison 2015 ankommen? Wie wird das Publikum reagieren?

 

Die Schauspieler gaben alles um den Charakteren im Dreiakter von Fred Bosch Leben einzuhauchen. Regisseurin Ottilie Mandl hatte bei der Besetzung ein gutes Gespür bei der Rollenverteilung bewiesen: Den Darstellern waren ihre Rollen auf den Leib geschrieben. Auf der Bühne liefen sie zur Höchstform auf. Magd Kathi (Sabine Aschenbrenner) machte von Anfang an keinen Hehl aus ihrem Hang zur Schnüffelei. „Irgendetwas geht vor“, ist sie sich sicher, dass ihr Dienstherr, der Bauer Bertl Wildmoser (Georg Hunger), ihr etwas Wichtiges verheimlicht. Dem wiederum sind die detektivischen Ambitionen seiner Haushälterin schon länger ein Dorn im Auge. Doch hatte er auf dem Sterbebett seiner Frau versprochen, sie im Dienst zu behalten. Mit seinem Sohn Peter (Franz Altmann) schlägt er sich mehr schlecht als recht auf dem Hof durch.

Die Armut ist es auch, der den Bürgermeister und Großbauern Ignaz Holzer (Fritz Schüller) mit der Mistgabel erbost auf die Bühne stürmen lässt. Denn eine Verbindung seiner Tochter Reserl (Simone Adams) mit diesem Hungerleider Peter will er auf jeden Fall verhindern. Ein ominöser Brief taucht auf, den die Kathi verbotenerweise liest. Die macht sich ihren eigenen Reim auf den Inhalt und dichtet ihrem Bauern ein „Gspusi“ an. Ihre Neuigkeiten muss sie unbedingt mit der Rosl, Frau des Bürgermeisters (Maria Weber) teilen, die dem Schnaps nicht abgeneigt ist. Und die sich berufen sieht, ihren Weiberstammtisch mit Neuigkeiten zu versorgen und sich in ihrer Position um den Ruf des Dorfes „sorgt“. Ein Inserat in der Tageszeitung macht die Verwirrung komplett. Ein Sinneswandel packt nun den Bürgermeister, der aufgrund seiner Informationen seiner „ihm von Gott anvertrauten Weib“ denken muss, dass der Wildmoser Peter doch eine recht gute Partie für sein Töchterl abgibt. Pech für ihn, dass die beiden nun plötzlich nichts mehr voneinander wissen wollen.

Das vermeintliche „Gspusi“ des Wildmoser-Bauern taucht auf. Tatsächlich handelt es sich dabei um seine in Amerika lebende Schwester (Ramona Schmalzl), die es mit ihrem Mann zu einem beträchtlichen Wohlstand gebracht hatte. Die Begrüßung zwischen den Geschwistern und dem Neffen fiel recht herzlich aus, mit dem Entsetzen der Magd: „Das ist ja die reinste Bigamisserie“. Bis sich alles aufklärte und die „Dorfratsch’n“ in den Hühnerstall verbannt wurde, amüsierte sich das Publikum köstlich über die witzigen Dialoge, unterstrichen mit gekonnter Mimik und Gestik der Darsteller.

Dialoge wie: „Ja so fangt‘ s an, der Schwachsinn und die Blödheit“, der Bauer zu seiner Magd. Oder die Warnung des Bürgermeisters an den Wildmoser-Sohn, dass er ihm eine Ladung Schrot verpasst, „dass er mit seinem Hintern Rollschuh fahren kann“. Szenenapplaus gab es dafür sowie am Schluss. Wer die Premiere und die Aufführung am Sonntag verpasst hat, hat noch die Möglichkeit, sich am kommenden Freitag um 19 Uhr und Samstag um 18 Uhr über den lustigen Verlauf und das geheimnisumwitterte Ende selber ein Bild zu machen.

Bevor sich der Vorhang schloss, holte das Schauspielerensemble auch die Leute hinter den Kulissen vor: Neben Ottilie Mandl für die Regie waren dies die beiden Souffleusen Anna Bley und Rosi Fries, sowie Charly (Karl-Heinz) Bauer und Dieter Weber vom Support.

 

 

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