Tierschutzverein Schwandorf: Viel zu tun

Schwandorf.  Zum ersten Mal vergibt der Freistaat in diesem Jahr den bayerischen Tierschutzpreis an Tierheime. „Wir haben uns beworben“, sagt Gabi Hahn. Die Vorsitzende des Tierschutzvereins Schwandorf rechnet sich gute Chancen aus. Die Auszeichnung ist mit 100 000 Euro dotiert.

 

„Das Veterinäramt hat uns für den Preis vorgeschlagen“, verriet Gabi Hahn den Mitgliedern bei der Hauptversammlung am Freitag im Konrad-Max-Kunz-Saal. Sie wertet diese Geste als Beweis für die gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt. Die Vorsitzende reichte im März die Bewerbungsunterlagen ein und listete die Leistungen der Einrichtung auf.

Der „Tierschutzverein Stadt und Landkreis Schwandorf e.V.“ ist Träger des Tierheims in Niederhof und hat in den letzten zwei Jahren die Anlage erweitert und saniert. Gabi Hahn dankte den vielen Helfern, „die sich mit insgesamt 8600 Arbeitsstunden ehrenamtlich eingebracht haben“. Eine „große, private Spende“ habe dem Verein die Finanzierung erleichtert, erklärte die Vorsitzende in ihrem Rückblick.

Das Tierheim nahm im vergangenen Jahr 189 Tiere neu auf und konnte im Gegenzug aus dem Bestand 120 Hunde, 199 Katzen und 54 Kleintiere (Hasen und Meerschweinchen) vermitteln. Gabi Hahn betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt und die gegenseitige Unterstützung.  Der Träger bedient sich des GPS-Ortungssystems „Tractive“ und verleiht die Geräte an die Abnehmer von Hunden. „Sollte ein besonders scheuer Hund dem neuen Besitzer weglaufen, haben wir die Sicherheit, ihn wiederzufinden“, erklärt die Vorsitzende das System. Das am Halsband befestigte Gerät lasse sich per Handy orten.

Acht Mitarbeiter halten den Schichtbetrieb im Tierheim aufrecht. Der Verein peilt in diesem Jahr die 2000-Mitglieder-Grenze an. Momentan sind es 1929 Personen. An sie appelliert die Vorsitzende, die Augen offen zu halten und der Tierquälerei jeglicher Art Einhalt zu gebieten. „Zeigen Sie, dass Sie Tierschützer sind“, so die Aufforderung an die Mitglieder. Der Tierschutz habe eine große Bandbreite und reiche vom Tierwohl in der Landwirtschaft über den Schutz der Bienen und der Wildtiere bis zur artgerechten Haltung im Tierheim, so die Vorsitzende. Der Verein sei mit allen anderen Tierschutzorganisationen in der Region gut vernetzt. Die Facebook-Gruppe „Tierheim Schwandorf“ zählt 5000 Mitglieder. Hinzu kämen eine „breite WhatsApp-Vernetzung“ und eine hohe Besucherfrequenz auf der Homepage mit jährlich über 300 000 „Klicks“.   

Den Nutzen der sozialen Netzwerke schildert Gabi Hahn an einem konkreten Hilferuf aus Nabburg, der in der vergangenen Woche abends um 18 Uhr im Tierheim eingegangen ist. Die Tochter verschwindet und lässt die Mutter mit neun Ratten zurück. Das Tierheim startet einen Facebook-Aufruf und macht eine Ratten-Nothilfe in Oberfranken aufmerksam. Zwei Stunden später werden die Tiere abgeholt und artgerecht untergebracht.

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