Helmut Berger mit den Treuesten im Lichtwerk-Kino

Schwandorf. „Was, so wenig Leute?“ entfährt es dem enttäuschten Schauspieler Helmut Berger beim Betreten des Lichtwerk-Kinos, das mit 70 Besuchern nur halb gefüllt ist. „Es sind nicht viele da, dafür aber die Treuesten“, erwiderte daraufhin Kino-Betreiber Fredrik Hohrath. Er war zum Auftakt seiner Filmreihe „Licktblicke“ mit der Resonanz durchaus zufrieden.

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Der österreichische Schauspieler ist sichtlich gealtert. Sein Manager Helmut Werner stützt den 74-jährigen beim Treppensteigen. Sein Geist ist aber noch wach, auch wenn sich die Film-Legende anfangs etwas wortkarg gibt  und Erinnerungslücken aufweist. Ihm war nicht bewusst, dass der „Denver-Clan“, in dem Helmut Berger mitgespielt hat, auch im Deutschen Fernsehen zu sehen war.   

Der Hauptdarsteller ein Österreicher (Helmut Berger) und der Regisseur ein Italiener (Luchino Visconti) – da hagelte es Proteste unter dem weiß-blauen Himmel, als der Film „Ludwig II.“  1972 in die Kinos kam. Daran erinnerte Ludwig-Biograph Marcus Spangenberg zu Beginn des Filmgespräches am Sonntagnachmittag. Doch aus dem Film wurde ein Welterfolg. Acht Monate lang haben die Schauspieler an  Originalschauplätzen gedreht. Heraus kam ein vierstündiges Werk über das Leben und den Niedergang des  bayerischen Märchenkönigs. Im Lichtwerk-Kino lief der Klassiker in der Originallänge ohne Pause. Die meisten Besucher harrten bis zum Schluss aus und standen am Ende Schlange um ein Autogramm. Es blieb auch Zeit für ein paar persönliche Worte und Fragen.   

Wie hat er sich mit Romy Schneider verstanden, die im Film die österreichische Kaiserin spielte? „Wir mussten uns vertragen“, sagt der Hauptdarsteller kurz und knapp über die schwierige Zusammenarbeit mit der Schauspielerin an seiner Seite. Im Film sind die beiden dagegen ein Herz und eine Seele. Eine gute Meinung hat der Ludwig-Darsteller vom „Kini“: „Ludwig  war ein Feingeist und Ästhet und seiner Zeit voraus“. Die sexuellen Neigungen des Königs seien Mutmaßungen.

Helmut Berger übernachtete in der Pension Weingärtner neben dem Blasturm und war beim Spaziergang durch die Stadt vor allem vom „schönen Marktplatz“ angetan. Kino-Betreiber Fredrik Hohrath will auch weiterhin hochkarätige Schauspieler nach Schwandorf holen. Als nächster Film läuft im September in der Reihe „Lichtblicke“ der Klassiker „Der Pate I“. Da wird es allerdings schwierig, einen Prominenten zu bekommen. Der Hauptdarsteller ist verstorben, der Regisseur lebt in Amerika. Für das kommende Jahr aber verspricht Hohrath „einen ganz großen Namen aus dem Filmgeschäft“.

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