Paukenschlag gegen die Betäubungsmittelszene in der Oberpfalz

Mit einer vorläufigen Bilanz von sieben Haftbefehlen bei über 70 Tatverdächtigen und der Sicherstellung von 34 Kilogramm Marihuana, annähernd 1 Kilogramm Kokain, 4 Kilogramm Haschisch und über 250 Gramm Amphetamin sowie einem Vermögensarrest von über 800.000 Euro gelang den Ermittlungsbehörden in der Oberpfalz und in Nürnberg ein bedeutender Schlag gegen die Oberpfälzer Rauschgiftszene. Der Schlüssel zum Erfolg lag einmal mehr in der sehr guten Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaft und Polizei.

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Im September 2017 erlangte die Regensburger Polizei Kenntnis über mögliche Verstöße nach dem Betäubungsmittelgesetz im Stadtgebiet. Routinemäßig übernahm die Kripo Regensburg die weiteren Ermittlungen. Kriminalistischer Spürsinn, konsequente Anwendung geltenden Rechts sowie eine Beispiel gebende Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaften und Kriminalpolizeiinspektionen in Regensburg, Amberg, Weiden i.d. OPf. und Nürnberg führte in den folgenden Monaten zu einem herausragenden Ermittlungserfolg.

„Solch beeindruckende Ermittlungserfolge zeigen, mit welch hohem Engagement unsere Oberpfälzer Ermittler Hand in Hand mit der Staatsanwaltschaft gegen die Betäubungsmittelkriminalität vorgehen. Erschreckend sind allerdings die Erkenntnisse, wie gewissenlos Dealer aus rein wirtschaftlichen Interessen heraus die Gesundheit von zahllosen Menschen gefährden!“ mit diesen Worten beschreibt Polizeipräsident Gerold Mahlmeister das bisherige Ergebnis.

Durch die Sicherstellung der verbotenen Rauschmittel wurden dem illegalen Markt, insbesondere in der Oberpfalz, große Mengen an gesundheitsschädigenden Substanzen entzogen und bestehende Strukturen zerschlagen. Gegen sieben der über 70 Tatverdächtigen ergingen im Laufe der Ermittlungen Haftbefehle, die zu Untersuchungshaft in verschiedenen Justizvollzugsanstalten führten. Darüber hinaus konnten die Ermittler wertvolle Hinweise an Kollegen im europäischen Ausland weitergeben. Dies ist die bisherige Bilanz nach 12 Monaten voller personal- und zeitintensiver Ermittlungsarbeit.

Zu Beginn erfolgten, wie bei derartigen Erkenntnissen üblich, in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Regensburg verschiedene Abklärungen und Überprüfungen. Diese zeigten, dass tatsächlich illegale „Geschäfte“ im Gange waren. Stück für Stück trugen die Regensburger Ermittler des Fachkommissariats K4 – Betäubungsmittelkriminalität Erkenntnisse zusammen, die mit der Staatsanwaltschaft bewertet und schließlich das weitere Vorgehen abgesprochen wurde.
Da eine Bearbeitung im üblichen Arbeitsablauf nicht zu gewährleisten war, entstand bei der Kriminalpolizei Regensburg die Ermittlungsgruppe „EG Wehr“ die sich ab Mitte Oktober mit sieben Beamten und in engem Austausch mit der Staatsanwaltschaft Regensburg, ausschließlich diesem Vorgang widmete.

Im Dezember 2017 erfolgten dann mit Unterstützung von Spezialkräften, der Bayerischen Bereitschaftspolizei und der Oberpfälzer Einsatzzüge, gezielte Kontrollen und Durchsuchungen mit Schwerpunkt in der mittleren Oberpfalz. Hierbei konnten zunächst vier und im weiteren Verlauf drei weitere Personen im Alter zwischen 26 und 33 Jahren festgenommen werden.

Ab Mitte Dezember entwickelten sich die Ereignisse dabei sehr dynamisch. Dies erforderte umgehende Abklärungen und Informationen innerhalb von Staatsanwaltschaft und Polizei. Die bestehenden Kontakte und Strukturen griffen dabei wie Zahnräder ineinander und ermöglichten so die erforderlichen Schritte der Ermittlungsbehörden.

In einer Wohnung im Stadtgebiet von Amberg gelang so den Ermittlern des Fachkommissariats K4 der Kripo Amberg, welche die Ermittlungen in ihrem Bereich übernahmen, die Sicherstellung des Großteils der illegalen Rauschmittel und die Festnahme des Wohnungsinhabers. Neben den Polizeibeamten machte sich hier auch der Leitende Oberstaatsanwalt Joachim Diesch, Leiter der Staatsanwaltschaft Amberg, ein Bild von der Situation vor Ort.

Im Ermittlungskomplex wurden auch Verbindungen nach Weiden und Nürnberg erkennbar, denen ebenfalls die örtlich zuständigen Ermittler im weiteren Fortgang nachgingen.

Das nun vorliegende Ergebnis zeigt, auf welchen Wegen die Rauschmittel in die Oberpfalz gelangten, wie diese verteilt wurden und welche Personen daran beteiligt waren. Dabei gibt es auch deutliche Hinweise, dass durch verschiedene Tatverdächtige mit weit mehr als den sichergestellten Rauschmitteln Handel getrieben wurde.
Darüber hinaus sehen sich zahlreiche Abnehmer und Konsumenten ebenfalls mit polizeilichen Ermittlungen konfrontiert.

Gegen einzelne Tatbeteiligte ergingen bereits richterliche Urteile. Für zwei Beschuldigte bedeutete dies bereits Freiheitsstrafen von vier Jahren bzw. fünf Jahren und zwei Monaten. Auch die weiteren Hauptverdächtigen müssen aufgrund ihrer Tatbeteiligungen und möglicher Vorstrafen mit empfindlichen Haftstrafen rechnen.

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